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Reviews

Matteis, N. (Schmitt)

Ayrs for the violin


Info

Musikrichtung: Barock Ensemble

VÖ: 01.04.2009

(Alpha / Note 1 / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. Alpha 141)

Gesamtspielzeit: 74:46

VERSPIELT

Der zu unbekannter Zeit im 17. Jahrhundert in Neapel geborene Nicola Matteis reüssierte in England bis zu seinem Tod 1714 als erfolgreicher Vermittler der italienischen Musik, vor allem des Repertoires für Violine. Charles Burney würdigte ihn in seiner Allgemeinen Musikgeschichte von 1789 als einen Künstler, der die britischen Ohren auf den verfeinerten Sonaten-Stil eines Arcangelo Corelli vorbereitet hätte.

Als moderner Hörer möchte man auch der Geigerin der vorliegenden Einspielung, Hélène Schmitt, sofort zustimmen, wenn sie den freudigen Ausdruck, ja den fröhlichen Überschwang der Musik Matteis betont. Eine Fröhlichkeit, die sofort ansteckend wirke, so Schmitt. Matteis Musik sei strahlend, es gebe darin keine Tränen, keine Klagen, auch kein Heimweh nach den heimatlichen Gefilden Neapels. In diesem Optimismus unterscheide sie sich von der verschatteten Atmosphäre, wie sie z. B. die Musik eines Johann Heinrich Schmelzer auszeichne, jenes großen österreichischen „Kleinmeisters“, dem sich die Interpretin auf einer ihrer früheren Alben so erfolgreich gewidmet hat.
In der Tat: Wo Schmelzers Musik durch ihre Atmophäre besticht, nimmt Matteis durch eine offensive, verspielte Virtuosität für sich ein. Die spieltechnischen Anforderungen sind nicht gering, der Ausdruck aber insgesamt einheitlicher und verbindlicher, dem Herz des Hörers zugewandt. Die kleingliedrigen Motive werden meist in italienischen Tanzmodellen verarbeitet. Auch wenn sie sich hier und da französisch oder englisch inspiriert geben, überwiegt doch der damals für England noch neue leichtgängigere mediterrane Ton. Der äußert sich auch in launigen beschreibenden Titeln, die auf die Tradition der Commedia dell’Arte verweisen.

Hélène Schmitt hat aus den gedruckten Sammlungen, dem Vorbild des Komponisten folgend, Suiten über bestimmte Tonarten zusammengestellt. Sie versteht sich darauf, diese Musik mit entspanntem, aber flexiblen und dadurch stets beredten Ton zum Leben zu erwecken. Dabei bestreitet sie das Programm nicht alleine: Ihr zu Seite stehen drei vorzügliche Continuo-Spieler, die mit Cello, Gitarre/Theorbe sowie Cembalo/Orgelpositiv nicht nur für aparte Farbwechsel sorgen, sondern auch kleine Soloauftritte hinlegen, die das Programm auflockern.



Georg Henkel

Trackliste

101-05 Suite in A11:07
206-10 Suite in C11:01
311-17 Suite in E15:03
418-22 Suite in A12:50
523-28 Suite in D12:52
629-35 Suite in G11:28

Besetzung

Hélène Schmitt: Violine
Gaetano Nasillo: Violoncello
Eric Bellocq: Gitarre / Theorbe
Jörg-Andreas Bötticher: Cembalo / Orgel
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger