Reviews

Diverse: Trikont

Roll your Moneymaker

Info Musikrichtung: Blues / Rock’n’Roll VÖ: 14.11.2008 (Trikont / Indigo) Gesamtspielzeit: 62:15 Internet: http://www.trikont.de

Wieder einmal eine musikalische Geschichtsstunde vom Trikont Label. Dieses Mal geht es um die Geburt des Rock’n’Roll - und die wird so erzählt, dass fast nebenbei auch ein kritischer Blick auf die Geschichtsschreibung und -gestaltung herrschender Kulturen geworfen wird.

Denn es sind nicht die großen, ganz bekannten Namen, sauberer weißer Rock’n’Roller die das ungebührlich, animalisch schreiende Kind auf die Welt gepresst haben, sondern überwiegend schwarze Männer - und Frauen - die mit manchmal obszönen, nicht immer gesellschaftsfähigen Texten, Rhythmen und Bewegungen das begonnen haben, was bis heute die Grundlage von 90 Prozent dessen ist, was die Charts bevölkert.

Okay, Klassiker wie Ike Tuner, Howlin’ Wolf, Chuck Berry, Bo Diddley und Johnny "Guitar" Watson sind im Spiel, aber auch praktisch unbekannte Namen wie John J. Moses, Billy the Kid Emerson oder Ann Coile.

Musikalisch gibt es Swamp-Blues-Anleihen, karibisch geprägte Nummern, düstere Psycho-Klänge, Swing und Sprechgesang, Gospel, C&W und Doo Woop-Klänge. Am Ende weiß man zumindest punktuell, wo Größen wie Stevie Ray Vaughn und Omar and the Howlers ihre Inspirationen her haben.

Natürlich - Das versteht sich bei Trikont von selbst - mit ausführlichem Booklet in Deutsch und Englisch.

Norbert von Fransecky