Reviews
Both sides live
Info
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 24.04.2009 (Hooters Music/Neo) Gesamtspielzeit: 118:56 Internet: http://www.thehooters.net http://www.myspace.com/thehooters |
Was sollte ein Livealbum im Idealfall bieten? Eine gut aufgelegte, sowie quicklebendige und spielfreudige Band? Ein ebenso gut aufgelegtes Publikum das für Stimmung und Liveatmosphäre sorgt? Eine satte Best Of-Setlist? Dazu einen tadelloser Sound der zwar klar, aber immer noch nach Konzert klingt? Ja genau, das wär’s! Und das alles findet sich auch auf Both sides live der Hooters. Doch die bereits Ende 2008 im Eigenvertrieb veröffentlichte Doppel-CD ist kein normaler Livemitschnitt, so einen gab es ja bereits einmal (The Hooters live, 1994). Denn wie der Titel bereits andeutet, ist das Ganze zweigeteilt.
Auf der ersten CD The Electric Factory ist ein übliches Hooters-Konzert aus ihrer Heimatstadt Philadelphia zu hören - elektrisch verstärkt und energiegeladen. Neben ein paar neuen Stücken des letzten Studioalbums Time stand still gibt es hier die volle Ladung an Hits zu hören, welche der Band von Mitte der 80er bis Anfang der 90er viele Dollar in die Kasse spülten und noch heute die Massen begeistern. Und wieder einmal fällt einem auf, wie zeitlos die pop-rockigen Stücke der Band mit einem leichten Folkeinschlag doch sind. Dem Charme von „Day by day“, „Johnny B“, „All you zombies“ oder „Satellite“ kann man sich auch heute noch nicht entziehen. Zu ansteckend sind diese angenehmen Ohrwurmmelodien. Besonders wenn die Songs voller Elan und echtem Enthusiasmus aufgeführt werden, wie an diesen beiden Abenden im November 2007. Dabei sitzt jede Note und jeder Takt. Man merkt einfach, dass hier Profis am Werk sind, die trotzdem noch eine ganze Menge Freude an der Sache haben. Der Spaß überträgt sich so auch auf den Hörer.
Auf der zweiten, The Secret Sessions betitelten CD gibt es dagegen die Hooters akustisch zu hören. Zumindest fast. E-Bass und Keyboard sind auch hier mit von der Partie. Die Band hat sich mit einem kleinen, handverlesenen Publikum im Frühjahr 2008 in ihrem Studio versammelt und 12 Songs live aufgenommen. Die einzelnen Lieder wurden dazu etwas entschlackt und umarrangiert. „25 hours a day“ oder „Karla with a K“ erklingen jetzt im entspannten Midtempo und aus „Satellite“ wurde eine flotte und fast boogiemäßige Pianonummer, inklusive Banjo- und Geigensolo. Dieses von Ann Marie Calhoun gespielte Instrument ist in fast allen Titeln zu hören und verleiht den Songs ein gewisses American Folk-, bzw. Countryfeeling. Das hat seinen ganz eigenen Reiz. Vor allem auch deswegen, da die Aufnahmen durch die spärliche Kulisse eine recht intime Atmosphäre verströmen.
So haben wir also die beiden Seiten von The Hooters. Zum einen eine richtige Partyscheibe mit einem gewissen 80er Retrofeeling (das selbst gespielte Akkordeon wirkt auch heute noch wesentlich besser als das klebrige Keyboard), und auf der anderen eine entspannte Songsammlung zum Seele baumeln lassen. Gelungen sind beide Teile. So bietet Both sides live für jede Lebenslage etwas, da beide Aufnahmen nur als sehr gelungen bezeichnet werden können und ein gutes Bild von den Bühnenqualitäten der Hooters vermitteln. Schöne Sache!
Mario Karl
Trackliste
1. I’m alive (3:56)
2. Time stand still (3:59)
3. South ferry road (3:49)
4. All you zombies (6:11)
5. The boys of summer (4:51)
6. Johnny B (6:31)
7. Where the wind may blow (3:49)
8. Karla with a K (5:54)
9. 25 hours a day (4:22)
10. Satellite (4:34)
11. And we danced (4:56)
12. Day by day (3:52)
13. Free again (7:39)
CD2 – The secret sessions:
1. Introduction (0:37)
2. 25 hours a day (3:37)
3. All you zombies (5:44)
4. Time stand still (4:13)
5. Johnny B (4:05)
6. Morning buzz (3:43)
7. Satellite (4:58)
8. The boys of summer (5:02)
9. Day by day (3:54)
10. Ordinary lives (5:03)
11. Karla with a K (5:02)
12. I’m alive (3:57)
13. And we danced (4:30)
Besetzung
Rob Hyman (Lead Vocals, Keyboards, Accordion, Melodica, MC)
John Lilley (Guitars, Mandolin, Dobro)
Fran Smith Jr. (Bass, Backing Vocals)
David Uosikkinen (Drums, Percussion)
Ann Marie Calhoun (Violin, Backing Vocals – Secret Sessions)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |