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Händel, G. F. (Bonizzoni)

Le Cantate Italiane di Handel V (Le Cantate per il Marchese Ruspoli 3): Clori, Tirsi e Fileno

Info Musikrichtung: Barock Kantate VÖ: 01.02.2009 (Glossa / Note 1 / CD / DDD / 2008 / Best. Nr. GCD 921525) Gesamtspielzeit: 75:02

Als musikalisch komplex und „ausgestattet mit einer gewissen Raffinesse und Leichtigkeit“ charakterisiert Paolo Giorgi G. F. Händels großformatige Kantate Clori, Tirsi et Fileno. Mit rund 80 Minuten Spieldauer ist das eine regelrechte Miniatur-Oper, die die pastoralen Liebeswirren der drei Protagonisten in bezaubernden musikalischen Affekt-Farben nachzeichnet. Nach der gelungenen Vorgänger-Einspielung, bei der mit Aminta e Fillide bereits ebenfalls eine umfangreichere amouröse Episode aus Arkadien auf dem Programm stand, ist auch dieser imaginäre Konzertabend aus dem Palast des Marchese Ruspoli ein überaus einnehmendes Hörerlebnis geworden.
Fabio Bonizzoni trifft den ausgefeilten, aber eben nicht überzüchteten hochbarocken Ton des Werks mit seinen Ausführenden ganz genau. Die Tongebung des kleinen, mit Oboen, Flöten und Streichern flexibel besetzten Orchesters La Risonanza ist leicht, geschmeidig, offen, doch stets am Puls der wechselhaften Gefühle und dramatischen Interaktionen.
Die Sängerinnen glänzen durchweg mit jugendlich-frischen, herrlich lockeren Stimmen. Roberta Invernizzis silbrig-heller Tirsi, die weicher timbrierte Clori von Yetzabel Aria Fernández sowie der herb-dunkle Fileno Romina Bassos ergänzen sich zu einem ausgesprochen homogenen Ensemble, das das Verwirrspiel der Geschlechter perfekt macht. Die tragfähige, ansonsten diskrete Kirchenakustik tut ein Übriges, um die Stimmen und Instrumente denkbar klangschön abzubilden. Trotz der trüben heimischen Witterung lacht Arkadiens Sonne in Händels einfallsreicher Musik - und spätestens beim versöhnlichen Schlussterzett auch im Herzen des Hörers.

Georg Henkel