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Reviews

Ministry

Adios … Putas Madres


Info

Musikrichtung: Industrial Metal

VÖ: 27.03.2009

(13th Planet Records/Soulfood)

Internet:

http://www.ministrymusic.org
http://www.myspace.com/ministrymusic

Eigentlich hätte die Partyscheibe Cover up die letzte Veröffentlichung von Ministry sein sollen. Doch warum sollte man nicht die Gelegenheit nutzen und Aufnahmen der Abschiedstour im letzten Jahr veröffentlichen? Das dachte sich wohl auch Mastermind Al Jourgensen. Deswegen haben wir jetzt mit Adios … Putas Madres auch ein offizielles Livealbum zur Tour vorliegen. Eine DVD dazu soll später noch folgen. Die CD umfasst verschiedene Aufnahmen aus Europa, sowie den USA und gibt ein gutes Bild der letzten Ministry-Reinkarnation ab, in der Herr Jourgensen neben seinem „Stammpersonal“ Tommy Victor (Prong), Sin Quirin (Revolting Cocks) und John Bechdel (Acsesion of the Watchers, False Icons) noch Static X-Basser Tony Campos und Prong-Drummer AAron Rossi mit durch die Welt schleppte.

Und dieses Bild hat sich im Laufe der Zeit etwas gewandelt. Während man auf dem ersten Livealbum In case you didn’t feel like showing up (1990) eindrucksvoll bewies, dass sich der wilde Mix aus krankem Industrial und hartem Metal auch live umsetzen lässt, und man auf den 1996er Aufnahmen der Sphinctour eine massive Band am verstörenden Limit und psychischen Abgrund erleben durfte, sind Ministry 2008 eine reine und gut geölte und alles niederwalzende Metal-Dampfwalze. Elektronische Beats und Effekte wurden auf ein Mindestmaß reduziert und man schwört voll und ganz auf das allmächtige Gitarrenriff. Etwas das alt gediente Fans der Industrial-Pioniere nicht mehr wirklich schmeckte, Metalfans die es etwas griffiger mögen allerdings freute. Ersterer Personenkreis wird auch nicht wirklich darüber erfreut sein, dass auf Adios ... Putas Madres auch nur Songs der letzten drei Alben Houses of the Molé, Rio Grande Blood und The last sucker zu hören sind. Der auf der Tour präsentierte Zugabenteil mit alten Klassikern blieb außen vor.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage ob man dieses Livealbum nun braucht, wenn man die letzten Langdreher schon sein Eigen nennt. Wirklich groß ist der Unterschied zu den Studioaufnahmen nämlich nicht. Ein echter Drummer verleiht den heftigen Songs allerdings etwas mehr Dynamik und lässt sie organischer klingen. Der Sound schallt heftig aus den Boxen und drückt einen bei entsprechender Lautstärke ordentlich in den Sessel. „Rio grande blood“, „No W“, „Let’s go“ oder „Lieslieslies“ entpuppen sich dabei einmal mehr als sattes und schweißtreibendes Headbangfutter. Die Band spielt wirklich mächtig auf. Nur Al Jourgensen merkt man die Jahre, die er auf den Buckel hat mittlerweile an. Aber was soll’s. Adios ... Putas Madres ist eine bockstarke CD und gute Zusammenfassung der letzten Bandphase. Nur ein Pflichtkauf ist sie trotzdem nicht unbedingt, ein schöner endgültiger (?) Abschluss aber schon.



Mario Karl

Trackliste

1Let's go5:08
2Watch yourself5:14
3Life is good4:20
4The dick song5:43
5The last sucker6:31
6No W3:01
7Waiting5:12
8Worthless4:18
9Wrong5:14
10Rio Grande blood4:34
11Senor Peligro3:51
12Lieslieslies5:21
13Khyber Pass8:46

Besetzung

Al Jourgensen (Vocals)
Tommy Victor (Guitars)
Sin Quirin (Guitars)
John Bechdel (Keyboards, Samples)
Tony Campos (Bass)
AAron Rossi (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger