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Stoppok

Auf Zeche

Info Musikrichtung: Rock / Blues / Folk / Deutsche Musik VÖ: 20.03.2009 La-la-Land (Indigo) Gesamtspielzeit: 240:00 Internet: http://www.stoppok.de http://www.la-la-land.de/ http://www.myspace.com/stoppokband

Schöne Geschenke macht Stoppok derzeit seinen Fans: nachdem er 2008 endlich nach fünf Jahren wieder ein Studioalbum herausbrachte, gibt es jetzt die volle Live-Dröhnung Auf Zeche. Ein kleines Päckchen ist das zwar nur (in der praktischen Größe einer Doppel-CD), aber randvoll gefüllt: enthalten ist eine DVD mit der Live-Aufnahme vom Open-Air-Konzert an der Zeche Carl in Essen am 29.08.2008 (ca. 2 Stunden), dazu gibt es eine weitere Stunde Bonusmaterial, und, da man ja nicht immer seinen portablen DVD-Player zur Hand hat, noch eine maximal gefüllte Audio-CD mit einem Extrakt des Konzertes für den CD-Player dazu.

Ein sichtlich gut aufgelegter Stoppok präsentiert seine Songs auf gewohnte Art und Weise: mit sympathischem Witz hat der mittlerweile in Bayern lebende Ruhrpottrocker sein Publikum jederzeit im Griff. Ein kleiner Schwerpunkt der präsentierten Stücke liegt natürlich auf der aktuellen Studioscheibe Sensationsstrom (dessen Stücke live erst so richtig ihre Qualitäten entfalten), doch es werden auch alte, lange nicht gehörte Klassiker wie "Du brauchst Personal" oder "Romeo und Julia" geboten. Stefan Stoppok beweist, dass man für ein gutes Konzert keine Spezialeffekte, eine große Show oder spektakuläre Stunts braucht, sondern lediglich drei Mitstreiter, die ihre Instrumente beherrschen und gute Songs im Gepäck haben. Was dieses Quartett da 2 Stunden bietet, ist schon bemerkenswert.

Nach den vier Band-Zugaben des Abends, bei denen "Learning By Burning" dadurch auffällt, dass Stoppok sich im ultralangen Text des Häufigeren verzettelt und ab und zu mal neu starten muss (ob das geplant war oder nicht, sei dahingestellt) und dem folgendem akustischem Gänsehaut-Solo-Abgang "Wetterprophet" kann man sich dann dem Bonusmaterial widmen. Und dieses besteht zunächst aus dem Vorprogramm des Konzerts, welches aber keine Vorband bestritt, sondern Stoppok höchstpersönlich auf der Akustikgitarre: das erste Stück noch ganz allein, danach im Duett mit Reggie Worthy, mit dem er auch schon mal allein auf Tour ging. Als weitere Zugaben gibt es noch ein Interview und einige Backstage-Impressionen - und eben die Audio-CD.

Fazit: Auf Zeche ist für Stoppok-Fans wohl ein absolutes Muss. Und für alle mit einer Affinität zu gutem deutschen Rock, die Stoppok noch nicht kennen sollten, hier der dringende Appell, sich mit ihm zu beschäftigen - es lohnt sich!

Jürgen Weber