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Reviews

Stinking Lizaveta

Sacrifice and bliss


Info

Musikrichtung: Doom/Stoner Metal, Psychedelic Rock, instrumental

VÖ: 20.02.2009

(Monotreme Records/Cargo)

Gesamtspielzeit: 40:55

Internet:

http://www.stinkinglizaveta.com
http://www.myspace.com/stinkinglizaveta

Chronologie eines Hördurchgangs: CD eingelegt - Hm, Instrumentalmusik - Klingt ja irgendwie langweilig, aber die Musiker können was - Ja sag mal, irgendwie hat die Band schon einen an der Waffel - Also langsam hat das Ganze was - Interessant, interessant - CD Ende - Ein lässiger Trip, ich will mehr!

So in etwa muss man es sich vorstellen, wenn man das erste Mal mit Stinking Lizaveta zu tun hat. Das Trio um die beiden Brüder Yanni (Gitarre) und Alexi Papadopoulos (Stehbass), welches sich nach einem Charakter aus Dostojewskis Verbrechen und Strafe benannt hat, ist auch nicht gerade eine normale Band und kann gerne von sich behaupten ihre eigene Nische in der Musikwelt gefunden zu haben. Instrumentaler Stoner Rock/Doom Metal mit progressiven Drehungen und Wendungen, sowie einem psychedelischen Einschlag ist auf Sacrifice and bliss, dem neuen Album der Band (bereits ihr sechstes), zu hören. Als Doom Jazz beschreibt sich die Band selbst. Doch mit Jazz hat das Ganze (glücklicherweise) nicht allzu viel zu tun. Lediglich die energiereiche Verspieltheit und den Experimentierwillen einer Jazzband haben Stinking Lizavetta verinnerlicht. Ansonsten regiert hier ziemlich grooveorientierter und harter Rock. Zwar wird dieser immer wieder von komplexen und freien Rhythmusvariationen unterbrochen, doch geht dabei niemals die Nachvollziehbarkeit flöten. Hieran kann sich die eine oder andere Jamband gerne ein Beispiel nehmen. Das Zusammenspiel der Band ist einfach wunderbar. Es ist unüberhörbar, dass instrumentale Könner am Werk sind. Besonders die kraftvolle Schlagzeugerin Cheshire Agusta pusht den Sound der Band ungeheuer nach vorne. Haben wir es hier etwa mit dem weiblichen John Bonham zu tun?

Eintönig wird es auf Sacrifice and bliss selten. Mal grooven sich Stinking Lizaveta wie eine Dampflok mit metallisch anmutenden Riffs durch den Song („A day without murder“, „Zeitgeist, the movie“), schlängeln fast zappaesk umher („A man without a country“), zocken entlang eines massiven Bassfundaments extrem lässig durch die Gegend („Superluxuation“), spielen ihr ganzes Freakpotential auf einmal aus („Sacrifice and bliss“) oder präsentieren ihre ureigene Interpretation eines ruhigen, entspannten Bluesstücks („When I love you“). Hier tut sich einiges. In Ermangelung eines Sängers übernimmt erwartungsgemäß Yanni Papadopoulos mit seiner Gitarre die Rolle des Steuermanns und entlockt seinem Instrument die wildesten Töne. Glücklicherweise haben wir es hier nicht mit einem klassischen Gitarrenhelden und reinen Selbstdarsteller zu tun, auch wenn man nicht leugnen kann, dass er nicht selten ordentlich auf den Putz haut. Im Vordergrund steht immer noch der Song.

Stinking Lizaveta klingen nach Schweiß und ehrlicher Arbeit. Produzent Stanford Parker (u.a. Pelican, Nachtmystium) hat der Band dazu auch den richtigen Sound verpasst. Rau, aber doch transparent. Mit Sacrifice and bliss ist der Band ein ziemlich unterhaltsames Album gelungen. Live ist die Sache aber mit Sicherheit noch eine ganze Ecke intensiver. Aber da das Trio nicht immer um die Ecke spielt, sollte man zweifelsfrei zu dieser CD greifen. Für Fans von Instrumentalmusik, für die es auch mal etwas schmutziger sein darf, ein ziemlicher Geheimtipp.



Mario Karl

Trackliste

1Autochthony! Autochtony!5:03
2A day without a murder3:49
3Zeitgeist, the movie3:40
4When I love you3:50
5Sacrifice and bliss4:30
6We will see5:22
7A man without a country2:33
8Superluxation3:51
9Trouble mountain4:17
10The man needs your pain3:56

Besetzung

Yanni Papadopoulos (Guitar)
Alexi Papadopoulos (Upright Electric Bass)
Cheshire Agusta (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger