Reviews
Purification
Info
Musikrichtung:
Hard Rock, Alternative
VÖ: 23.01.2009 (Powerage Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 47:13 Internet: http://www.lethargymusic.co.uk http://www.myspace.com/lethargymusic |
Während der Metal wieder ein wenig stagniert und man dort mit den immer gleichen Schablonen konfrontiert wird, hat der Hard Rock in Sachen harte Gitarrensounds zur Zeit wohl etwas die Nase vorn. Denn hier buhlen verstärkt interessante Newcomerbands um die Aufmerksamkeit der Fans. Neuester Hoffnungsträger in diesem Metier: Lethargy. Mit ihrem Debütalbum Purification legen die jungen Briten ein äußerst beachtliches und hartes Album vor. Hier wird drückender klassischer Hard Rock mit breitbeiniger Gitarrenheldenattitüde, einer leichten Alternativeschlagseite und jede Menge Groove geboten. Die starken Riffs mit denen die CD rasant startet, drücken den Hörer gleich von Anfang an in den Sessel und lassen ihn so schnell auch nicht mehr los. Man fühlt sich etwas an Bands vom Schlage neuerer C.O.C. erinnert. Aber auch das melodische Gespür mainstreamiger Alternativebands wie 3 Doors Down schimmert bei Songs wie „Convenient ignorant amnesia“ immer wieder durch.
Das hätte man allerdings noch etwas mehr ausbauen dürfen. Denn über die ganze Albumdistanz fehlt hier und da etwas die Griffigkeit, was manche Songs ein wenig austauschbar klingen lässt. Das ist allerdings nur ein kleiner Makel. Denn Lethargy schaffen es immer wieder den Hörer mit kleinen Kniffen auf ihre Seite zu ziehen. Sei es mit dem stark akzentuierten Bassspiel bei „Inertia“, dem einen oder anderen Hammond-Einsatz (z.B. beim Opener „Stealth“) oder dem immer wieder auftretenden zweistimmigen Gesang wie bei „Innocence serene“, welcher ähnlich auch schon bei Alice in Chains für Aufhorchen sorgte - hier allerdings ohne jegliches Deprigehabe. Überhaupt verdient der Gesang definitiv eine gesonderte Erwähnung. Andy Hunt prägt mit seiner leicht rauchigen und wenn nötig einfühlsamen Stimme das Gesamtbild des Albums ungemein.
Der Sound der CD klingt warm und massiv. Könnte aber an manchen Ecken noch etwas rauer sein. Dies und die Tatsache, dass sich viele Songs etwas ähneln, was für einen leichten Gleichklang sorgt, sind die einzigen Kritikpunkte an diesem ansonsten zweifelsohne überzeugenden Album. Vor allem die lockere Selbstverständlich- und Natürlichkeit im spielerischen, genauso wie im songwriterischen Bereich, mit dem Lehtargy hier zu Werke gehen, weiß zu gefallen. Egal ob das durchgängig und bis zum Ende groovige Rocksongs wie „Bleaching’ bones“ und „A lost adoration“ oder ruhigere Töne in Form von „I see man’s end in his construction“ und der Pianoballade „Fragile crystal dream“ sind. Man kann der jungen Band nur Respekt gegenüber bringen. Mit ein wenig Feintuning steht uns in Zukunft sicher noch großes ins Haus. Mit Purification bringt die Band Fans von Gruppen wie Black Stone Cherry und Black Label Society genauso unter einen Hut, wie Verehrer von klassischen Rockern der Marke Whitesnake oder Freunde der härteren Gangart wie Disturbed.
Mario Karl
Trackliste
1 | Stealth | 3:49 |
2 | Innocence serene | 4:05 |
3 | A lost adoration | 4:08 |
4 | Ideal orphans | 3:31 |
5 | 14:9 | 4:29 |
6 | Convenient ignorant amnesia | 3:54 |
7 | I see man’s end in his construction | 6:00 |
8 | Inertia | 3:52 |
9 | Bleaching’ bones | 3:29 |
10 | Purification | 5:54 |
11 | Fragile crystal dream | 4:02 |
Besetzung
Phil Humphreys (Guitar, Vocals)
Marc T Jones (Bass, Vocals)
Gaz Hunt (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |