Reviews

Girlschool

Legacy

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 24.10.2008 (Wacken Records / SPV) Gesamtspielzeit: 50:45

Nun sitze ich hier, an Lemmys Geburtstag, und schreibe endlich die Review zu seinen liebsten Proteges zusammen. Metal- und Hard Rock-Bands mit 30- und 40-jährigen Bühnenjubiläen sind ja nichts Besonderes mehr. Aber Girlschool sind der einzige Damenverein, der in dieser Kategorie mitmischt. Die einzige Konkurrenz könnten möglicherweise die Runaways sein, sollten die sich mal wieder zusammenfinden - und ob man das dann en Jubiläum nennen sollte?.

Girlschool jedenfalls haben sich erstaunlich gut gehalten - und nerven nicht mit unerträglichem Kitsch, wie der, den uns Frau Pesch gerade per Single in die Player geschoben hat.
„Everything's the Same” ist ein geile punkige Nummer, die sämtliche Jahre, die die Damen jenseits des 30. Geburtstags im Pass stehen haben, als reine Verleumdung erscheinen lassen. „From the other Side” kommt ähnlich geil, aber einen Zacken metallischer. „I spy” zeigt die vier Damen von einer Seite, die auf dem Album kein Einzelfall ist - und in die Richtung härterer Blondie geht.
„Spend, spend, spend” vefügt über einen Refrain, der die feine Hard Rock Nummer mit ihrem melodischen Punk Einschlag für eine Single-Auskopplung empfiehlt. Das drückende „Whole new World“ kommt mit fast gerappten Vocals, die erstaunlich gut passen.
Es folgt eine etwas maue Mittelphase. „Metropolis“ zieht wieder etwas an. Aber erst bei „Don't mess around” wird’s wieder saugeil mit dreckigem Gesang und scharf aggressiven Gitarrensoli. Nach einem weiteren „Blondie-Song“, kommen Gäste an den Start. „Don't talk to me” wird von Lemmy an den Vocals geadelt, während die zweite Version von „I spy“ mit Hilfe von Dio und Iommi zur Dio-Nummer gewandelt wird. Das abschließende „Emergency“ kann fast mit Motörhead mithalten.

Keine Frage: Girlschool zaubern mit Legacy ein meterbreites Grinsen ins Gesicht der Fans. In dieser Form feiern Girlschool auch ihren 50. auf der Bühne!

Norbert von Fransecky