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Reviews

Grobschnitt

Ballermann


Info

Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 21.11.2008 (1974)

(Revisted / SPV)

Gesamtspielzeit: 74:06

Klamauk, Gefühl und Wahnsinn sind gleichberechtigte Bewohner des grobgeschnittenen Musikuniversums. Vielleicht ist Ballermann gerade deshalb so legendär, weil hier alle drei Aspekte so dicht beieinander stehen. Ganz bestimmt aber, weil beide Seiten der zweiten Scheibe der ursprünglich als Doppelalbum erschienen Platte aus dem Kultsong „Solar Music“ bestehen.

War das vorausgegangene Debüt noch fast in Gänze symphonischer Prog-Rock, springt einem auf Ballermann der Komödienstadl Grobschnitts sofort mit dem gesprochen Intro zu „Sahara“ ins Gesicht, dessen Englisch ein Schullernfibel entsprungen zu sein scheint. Er dominiert das Album aber noch nicht so stark, wie das später bei Alben wie Jumbo der Fall sein soll.
Die emotional symphonischen Seiten Grobschnitts lassen sich u.a. in den weichen schmeichelnden Eingangsparts vom „Drummer’s Dream“ beobachten, aber auch im „Morning Song“.
Das abgefahrene „Solar Music“ ist heute fast so etwas wie ein Synonym für „Krautrock“. 30 Minuten jammen und improvisieren die Grobschnitter fröhlich vor sich hin. Overdubs & Co waren 1974 nicht. Drei Mal gespielt. Die beste Version ausgesucht. Und fertig war die Kiste. Bzw. fertig ist „Solar Music“ eigentlich nie geworden. Auf der Bühne wuerden immer wieder neue Versionen geboren, die oft bedeutend länger waren, als die Studio Version. Gerade diese Live-Versionen - aufgeführt mit viel Theaterdonner und Pyrotechnik - machen wohl auch den legendären Status dieses Stückes aus.
Mir ist er nie so ganz verständlich geworden,
Auf diesem Re-Release erscheint er so, „wie das eigentlich schon vor 34 Jahren hätte geschehen sollen,“ meint Eroc in den Liner Notes. Denn jetzt durfte er selber an die Mixer, während er 1974 vom Produzentengespann Dieter Dierks und Frank Mille als zeitraubender Störfaktor vor die Studiotür gesetzt wurde.

So dürfen Fans das Album heute also so hören, wie Eroc meint, dass es gemeint war.

Neben den oben bereits genannten Titel, sollte zum Schluss auch „Nickel-Odeon” erwähnt werden, das neben Grobschnitt typischem Krautrock auch Klänge enthält, die an frühe Uriah Heep und elegische Gitarren Sounds a la Pink Floyd erinnern und damit wohl Andeutungen über die Quellen machen, von denen sich Grobschnitt schnell frei geschwommen haben.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Sahara 5:34
2Nickel-Odeon 9:16
3Drummer's Dream 6:11
4Morning Song 5:44
5Magic Train13:29
6Solar Music, Pt. 117:39
7Solar Music, Pt. 215:58

Besetzung

Baer (B)
Eroc (Dr, Perc, Electronics, Voc <1>)
Lupo (Lead Git)
Mist (Keys)
Widschwein (Lead Voc, Git)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger