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Reviews

Dall´Abaco (Rasi)

Concerti à più Istrumenti op. 6


Info

Musikrichtung: Barock Orchestermusik

VÖ: 23.10.2008

(Stradivarius / Edel, 2 CD, DDD, 2007, Best.Nr. STR 33791)

Gesamtspielzeit: 89:47

Internet:

Stradivarius

Il Tempio Armonico

ZIERAT

Eines kann man dem Veroneser Barockorchester Il Tempio Armonico ganz sicher nicht vorwerfen: mangelnden Lokalpatriotismus. Die Musiker haben es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, die Orchestermusik des aus Verona stammenden Evaristo Felice Dall´Abaco (1675-1742) vollständig auf CD einzuspielen. Schon 2003 erschienen, damals noch bei einem anderen Label (ORF), die Concerti a quattro da chiesa op. 2, 2007 folgten die Concerti a più Istrumenti op. 5 und nun liegt auf einer Doppel-CD auch die 1735 als Opus 6 publizierte Sammlung vor. Die Barockfans dürften allerdings schon 1998 erstmals wieder auf Dall´Abaco aufmerksam geworden sein; damals widmete sich Concerto Köln auf einer CD diesem Komponisten, entschied sich aber, aus den vorgenannten Werksammlungen nur einige repräsentative Stücke darzubieten.

Mit einem solchen "Querschnitt" kann man sich genau genommen auch getrost begnügen. Denn Dall´Abaco nahm, am Münchener Hof wirkend, zwar allerlei musikalische Einflüsse aus Frankreich, Italien und Deutschland auf, vermochte aber diese nicht mit einer vergleichbar persönlichen Handschrift zu verbinden, wie das anderen Komponisten jener Zeit gelang. Zudem ist die reizvollere, weil farbigere Werksammlung zweifellos das fünfzehn Jahre früher entstandene Opus 5. In seinem Opus 6 wendet sich Dall´Abaco vom hergebrachten Stil des Concerto grosso ab und gelangt zu einer glatteren, schon zum Galanten tendierenden Schreibweise. In den Mittelsätzen präsentiert er dabei oft sehr kantable, aber auch eigenwillige Linien, während den Ecksätze zumeist ein eigenständiger Charakter fehlt. Hier hat man das Gefühl, nur Zierat und Skalen zu begegnen, einem fröhlich-hüpfenden Musizieren, dem aber ein greifbares Thema - und sei es auch nur im Sinne eines kurzen melodiösen Impetus - abgeht. Stets wird der Hörer in der Erwartung eines "Gleich geht´s los" gehalten, die sich aber niemals erfüllt. Mehr kommt einfach nicht. Gepaart mit der reinen Streicherbesetzung dieser Concerti entsteht so binnen kürzester Zeit gepflegte Langeweile.

An den Interpreten liegt es übrigens nicht. Il Tempio Armonico spielen Dall´Abacos Musik sogar noch um einiges geschmeidiger und mit größerer Ausdrucksvielfalt als seiner Zeit Concerto Köln. Ihnen fehlt allerdings der Wagemut der Kölner, die es bei den Concerti hier und da auch einmal richtig krachen ließen - eine Maßnahme, die diese Musik, gerade bei Darbietung "in Reihe", durchaus vertragen kann.



Sven Kerkhoff

Trackliste

CD 1
1-3 Concerto XII D-Dur 07:01
4-6 Concerto IV 07:55
7-9 Concerto II 08:10
10-12 Concerto III 07:29
13-15 Concerto I 07:30
16-18 Concerto VIII 05:19

CD2
1-3 Concerto VII 05:40
4-6 Concerto XI 09:40
7-9 Concerto X 06:31
10-12 Concerto IX 09:28
13-15 Concerto V 07:46
16-18 Concerto VI 07:18

Besetzung

Il Tempio Armonico

Alberto Rasi: Ltg.
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger