Reviews
Monster Philosophy
Info
Musikrichtung:
Hard Rock
VÖ: 21.11.2008 (3R Entertainment/Cargo) Internet: http://www.d-a-d.dk http://www.myspace.com/dad |
Dänemarks Senkrechtstarter Volbeat hin oder her, die größte und beste Rockband unserer nördlichen Nachbarn sind nach wie vor D-A-D. Das beweist der Vierer auch wieder mit seinem neuesten Langdreher Monster philosophy, der nach etwas Labelpoker mit einem Bonustrack bestückt im deutschsprachigen Raum erscheint. Fand die Band vor zwei Jahren mit Scare yourself nach einigen experimentelleren und ruhigern Alben wieder in straighte Rockgefilde zurück und konnte qualitativ auch wieder an frühere Jahre anknüpfen, setzen D-A-D diese Ausrichtung im Großen und Ganzen auch im Jahr 2008 fort, mit kleinen Schlenkern hier und dort. Denn wenn das Label das zehnte Studioalbum als eine Symbiose aus dem geradlinigen Rocksound von No fuel left for the pilgrims, dem experimentellen Simpatico und dem genannten Vorgänger Scare yourself beschreibt, ist das ausnahmsweise mal nicht gelogen und kann unterschrieben werden. Wobei einem beim Hören auch das eine oder andere Mal die luftigere Soft dogs-Phase ins Gedächtnis gerufen wird.
So findet man auf Monster philosophy treibend-melodische Partyrocker („Beautiful together“, „Nightmares in the daytime“) und stark Rifflastiges („Revolution“, „Chainsaw“, „House of pain“), welches gleichsam zum sofortigen Mitzappeln animiert, genauso wie schöne und entspannte Nummern zum Zurücklehnen („Milk and honey“, „I am the river“, „Too deep for me“ inkl. Chili Peppers-mäßigem Gitarrensound). Der Titeltrack „Monster philosophy“ gestaltet sich dagegen regelrecht tanzbar. Ein geradliniges, verzerrtes Rockriff trifft hier auf einen modernen Groove der Britrock-Schule und wirkt äußerst cool, ohne dass das typische D-A-D-Flair verloren geht. Aus anderem Holz ist dagegen „Money always takes the place of life“ geschnitzt. Hier wird nach vielen Jahren auch mal wieder in die Countryschublade gegriffen, bevor in der zweiten Hälfte wieder die elektrische Klampfe Oberhand gewinnt und das Ding in einen spaßigen Rocksong verwandelt. Dessen Widerpart folgt mit „Nightstalker“ gleich auf dem Fuße. Denn mit dieser Nummer wird es zum Ende noch einmal regelrecht melancholisch und atmosphärisch.
Man sieht, D-A-D lieben es wieder abwechslungsreich, wie im ersten Absatz schon angedeutet. Schön ist, dass man dabei aber stets erkennt welche Band am Werk ist. Dafür sorgen allein schon die charismatische Stimme von Jesper Binzer und der typische Gitarrensound seines Bruders Jakob. Wenn sich auch nicht gerade jeder Song als ein Hit entpuppt, ist der Band mit D-A-D mit Monster philosophy ein wirklich gutes, in sich geschlossenes, hervorragend klingendes und vor allem kurzweiliges Album gelungen, welches den Spagat zwischen kräftigen Rocksongs und leiseren Tönen (von denen hier so einige gibt) hervorragend meistert. Fans können hier bedenkenlos zugreifen und das gute Stück für ihren Altar besorgen. Und der Rest sollte auch einmal eine Hörprobe wagen.
Mario Karl
Trackliste
1 | Revolution | 3:23 |
2 | Nightmares in the daytime | 3:56 |
3 | Too deep for me | 4:10 |
4 | Beautiful together | 3:18 |
5 | Monster philosophy | 3:37 |
6 | Milk and honey | 4:13 |
7 | You won't change | 3:29 |
8 | If you had a head | 2:46 |
9 | I am the river | 4:09 |
10 | Chainsaw | 3:20 |
11 | Money always takes the place of life | 4:02 |
12 | Nightstalker | 6:05 |
13 | If I succeed | 4:26 |
14 | House of fun (Bonus Track) | 3:38 |
Besetzung
Stig Pedersen (Bass)
Jakob Binzer (Gitarre)
Laust Sonne (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |