Reviews

Sava

Metamorphosis

Info Musikrichtung: Mittelalterfolk VÖ: 07.11.2008 (KOM 4 Medien) Gesamtspielzeit: 43:25 Internet: http://www.sava-music.com

Birgit Muggenthaler-Schmuck alias Sava dürfte vielen bestens bekannt sein durch ihre Tätigkeit als Komponistin, Texterin und Instrumentalistin bei Schandmaul. Mit Metamorphosis stellt die ausgebildete Flötistin nunnmehr das zweite Album ihres ganz eigenen Projektes vor...

Die Idee, ein Folkprojekt zu entwickeln, habe für sie bereits bestanden, lange bevor Ende 2004 die ersten Ideen eine genauere Gestalt annahmen. Gemeinsam mit Oliver s. Tyr (Schandmaul, Faun) entstand damals das erste Sava-Album Aire.
Auch das neue Album ist wiederum mit zahlreichen Gästen eingespielt, das Material stammt jedoch überwiegend aus der Feder der Sava-Gründerin. Das überrascht in so weit, als das nahezu alle Stücke so klingen, als könnten sie auf "echter" Folk-Musik bzw. auf der Umformung mittelalterlicher Musik beruhen. Original (so weit sich das für mich nachvollziehen läßt) sind aber die Texte, die aus dem altnordischen, gälischen, spanischen und französischen Kulturkreis stammen.

Die Kompositionen von Sava auf Metamorphosis wechseln zwischen leisen Tönen und schnellen, furiosen Stücken ("Hurlyburly"); mal klingen sie eindeutiger nach Folk-Stücken ("Eilean"), mal mehr nach "alter" Musik ("Stances"). Reine Instrumentalstücke (so das einleitende "Caravane") wechseln mit Liedern, in denen im wesentlichen die eindrucksvolle Stimme von Birgit Muggenthaler-Schmuck besticht ("Winters eve"), während sich die Instrumentalisierung gekonnt darauf beschränkt, diese Stimme zu untermalen. Am deutlichsten scheint sich der Einfluß der keltischen Musik herauszuheben, der mich (vollkommen subjektiv also) ein ums andere Mal an die frühen Clannad denken läßt, was aber ja eindeutig als Kompliment gemeint ist!

Savas Metamorphosis ist ein schönes, abwechslungsreiches und vor allem klischeefreies Album geworden, und gerade letzteres will innerhalb der sich ausweitenden Szene von sog. Mittelalterfolk(metal)bands schon einiges heißen. Bei diesem Album kommen nicht nur Fans der Mittelalterszene auf ihre Kosten, sondern auch alle, die schönen (alten) Folk lieben. Unbedingt reinhören!

Andreas Matena