Reviews
The way of all flesh
Info
Musikrichtung:
Extreme Metal
VÖ: 10.10.2008 (Listenable Records/Soulfood) Gesamtspielzeit: 75:15 Internet: http://www.gojira-music.com http://www.myspace.com/gojira |
Gojira melden sich mit ihrem neuesten Streich The way of all flesh nach drei Jahren Albumpause zurück. Einem Album über den Tod und die Unsterblichkeit der Seele ganz allgemein und über das Sterben unseres Planten, sowie die Frustration über das menschliche Verhalten hierzu ganz speziell. Somit herrscht schon rein thematisch wieder alles andere als eitel Sonnenschein. Entsprechend düster und wütend gehen Frankreichs Finest in Sachen Extremmetal zu Werke. Man geht den auf ihrem Meisterstück From Mars to Sirius eingeschlagenen Weg weiter unbeirrt voran und zeigt auf CD Nr. 4 abermals die ureigene Mischung aus brutalen Prog Death-Wurzeln und modernem Thrash Metal, der Verrücktheit von Strapping Young Lad, die mit der mathematischen Präzision von Meshuggah präsentiert wird, welche gleichzeitig auf die futuristische Atmosphäre von Voivod trifft. Eine Mischung die mit ihrer frickeligen Komplexität zwar den Kopf anspricht, aber aufgrund des Fehlens jeglicher Affektiertheit das Bauchgefühl nicht außer Acht lässt.
Ergebnis sind dabei mächtig stampfende Hymnen wie „Vacuity“, genauso wie verzwickte Songmonster der Marke „The art of dying“, bei der die Band ihr ganzes Können ausspielt. Und kaum hat man sich von der maschinenhafte Stimme und der Verspieltheit aus „A sight to behold“ in den Bann ziehen lassen, trifft einen später das stakkatohafte „Yama’s messangers“ umso mehr. Aber das ist typisch Gojira. Auf der einen Seite täuschen sie dem Hörer einfache Zugänglichkeit vor, nur um ihn kurz darauf wie selbstverständlich mit progressiven Drehungen und Wendungen vor den Kopf zu stoßen und mit gnadenloser Brutalität gen Boden zu drücken. Dabei legt der Vierer eine unglaubliche Präzision und massive Härte an den Tag, welche immer wieder beeindruckt und vor allem mitreißt. Musikalisch setzt hier nicht nur das Gitarrenduo Chrstian Andreu und Joe Duplantier Akzente. Vor allem Drummer Mario Duplantier hätte für seine Leistung einen Orden verdient. Denn ob unmenschliche Blastbeats oder jazzige Untertöne, dieser Mann spielt alles mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit die beeindruckt. Kein Wunder dass Produzent Logan Mader (Ex-Machine Head), der einen recht passenden Sound zurechtzauberte, das Schlagzeug im Mix besonders bedacht hat. Aber auch die variable Stimme, die stets den passenden Ton findet, egal ob verzweifeltes Schreien, gutturale Growls oder leidenschaftlicher, genauso wie maschinenhafter Gesang, gibt das ihrige zum Gelingen dazu.
The way of all flesh ist insgesamt kein einfaches Album, sondern eines das vom Hörer erarbeitet werden will und anfangs recht sperrig wirkt (das hitverwöhnte Publikum der eben absolvierten Tour mit In Flames und Sonic Syndicate kann hiervon sicher ein Lied singen). Doch neben den bereits genannten Stücken befinden sich mit „Oroborus“ oder „Esoteric surgery“ so etwas wie Hits auf der CD, welche die optimale Mischung aus Wut und Intelligenz mit einem gewissen Tiefgang bietet. Damit hat sich das französische Monster Gojira einmal mehr für die Liga der ganz Großen qualifiziert. Sehr, sehr gut!
Mario Karl
Trackliste
1 | Oroborus | 5:21 |
2 | Toxic garbage island | 4:06 |
3 | A sight to behold | 5:09 |
4 | Yama’s messangers | 4:03 |
5 | The silver cord | 2:31 |
6 | All the tears | 3:41 |
7 | Adoration for none | 6:19 |
8 | The art of dying | 9:54 |
9 | Esoteric surgery | 5:44 |
10 | Vacuity | 4:51 |
11 | Wolf down the earth | 6:25 |
12 | The way of all flesh [inkl. Hidden Track] | 17:03 |
Besetzung
Christian Andreu (Guitar)
Jean-Michel Labadie (Bass)
Mario Duplantier (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |