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Reviews

Boris

Smile


Info

Musikrichtung: Stoner, Garage, Psychedelic Rock

VÖ: 18.04.2008

(Southern Lord/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 47:59

Internet:

http://homepage1.nifty.com/boris
http://www.myspace.com/borisdronevil

Das japanische Freaktrio Boris meldet sich wieder zu Wort. Und wie jedes ihrer Alben ist auch der neueste Streich eine kleine Wundertüte mit Überraschungseffekt geworden. Smile ist dabei so etwas wie ein Auffangbecken der Boris’schen Fassetten und präsentiert sich (man mag es kaum glauben!) regelrecht eingängig. Das ist allerdings noch lange kein Grund die Selloutkarte in die Höhe zu halten. Auf dem Album geben sich in friedlicher Eintracht bissiger und metallischer Garage Rock, verträumte Psychedelic, ein wenig Glam, ohrenbetäubende Noisepassagen und dronige Härte gegenseitig die Klinke in die Hand. Und das alles auf seine japanische Eigenart.

So finden sich im punkig-brachialen „Laser beam“ ein paar comichafte Samples wieder und lassen an schnell geschnittene Animes denken. Im witzig betitelten „My neighbor Satan“ mischen sich hinter fast popige Keyboardtupfer und entspannten Gesang Beatbox mäßige Drums und extrem verzerrte Gitarrensounds. Für ihre Verhältnisse schon fast eine richtig wohlklingende Nummer. Das genaue Gegenteil davon ist allerdings „No ones grieve“. Eine seltsam getragene Nummer voller noisiger Gitarren und ein paar Sprachsamples, die trotz ihrer Wirre irgendwie faszinierend wirkt. Geradlinig nach vorne gehen dafür der heftige Low-Fi Garage-Song „Buzz-in“ (erinnert nicht nur vom Namen her an die Melvins) und das fuzzig rockende „Statement“, bei denen man auch mal beherzt in die Stonerkiste griff.

Dass Boris auch anders können, beweisen sie mit dem fast verträumten und psychedelisch angehauchten „Flower sun rain“, bei dem Michio Kurihara (Ghost, White Heaven, The Stars) einige trippige Gitarrensoli beisteuerte. Das Beste hat sich das Powertrio allerdings bis zum Ende aufgehoben. Erscheint der unbetitelte Monstertrack anfangs mit seiner gezupften E-Gitarre noch eine recht entspannte Sache zu werden, drücken den Hörer ab der Hälfte fette Drone-Riffs von Sunn O)))-Mastermind Stephen O’Malley in den Sessel und sorgen für die richtige Erdung, bevor man ganz in das faszinierende Boris-Universum hinaus driftet, was durchaus passieren könnte.

Der verschrobene Dreier hat es mit Smile wieder einmal geschafft, ein weiteres meisterhaftes Stück Musik zu schaffen. Weit weg vom Mainstream, aber trotz seiner Radikalität auch ohne Hang zum totalen Krachoverkill genießbar. Eine echte Empfehlung!



Mario Karl

Trackliste

1Flower Sun Rain7:26
2Buzz-In2:57
3Laser Beam4:29
4Statement3:24
5My Neighbor Satan5:17
6Ka Re Ha Te Ta Sa Ki - No Ones Grieve8:58
7-15:28

Besetzung

Takeshi Ohtani: Bass, Gitarre & Vocals
Wata: Gitarre, Vocals & Echo
Atsuo Mizuno: Drums & Perkussion

Gastmusiker:
Michio Kurihara: Gitarre auf Track 1 & 5
Stephen O’Malley: Gitarre auf Track 7
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger