Reviews

Shadow Circus

Welcome to the Freakroom

Info Musikrichtung: Prog Rock VÖ: 02.01.2008 (Progrock / SPV) Gesamtspielzeit: 45:24 Internet: http://www.shadowcircusmusic.com

Gleich mit dem ersten Track machen Shadow Circus ihrem Namen - im Wesentlichen allerdings der zweiten Hälfte - alle Ehre. Die fantasievoll beschwingte, melodiestarke Nummer schafft es auf beeindruckende Weise Circus-Atmosphäre, die Fröhlichkeit der Clowns und den Anspruch einer Prog-Scheibe miteinander zu verbinden. Schatten oder Düsternis sind hier allerdings - wie auf dem gesamten Album - kaum zu finden.

Auch der „Storm Rider“ klingt nicht ganz so wild, wie es der Titel suggeriert. Eine melodische Singstimme treibt das Ganze voran, Pianolinien unterlegen es und dann kommen auch wieder kraftvoll rockende Gitarren ins Spiel.

Spätestens beim “Inconvenient Compromise” lassen sich die Assoziationen zu zwei Popgrößen, die dem Scheuklappen behafteten, knallharten Progger zu banal erscheinen könnten, nicht mehr hinter dem Berg verstecken. Das kraftvoll rockende oder perlende Piano erinnert ein ums andere Mal an Elton John oder Robbie Williams, ist aber in ein erheblich proggigeres Umfeld eingebunden, als man es von den beiden, insbsondere letzterem, erwarten kann.

Der Titel “Radio People” ist möglicherweise genauso gemeint. Ein knackiger Refrain empfiehlt dieses Stück tatsächlich für den Radioeinsatz, das etwas simpel schlichte Äußere scheint da auch hinzugehören. Aber Vorsicht, das Stück hat es faustdick hinter den Ohren - und sit alles andere als "unter Prog Niveau".

Nach dem etwas unauffälligem Schmuser „In the Wake of a dancing Flame“ beendet der Longtrack “Journey of Everyman” ein Album, das jeder Prog-Fan, für den Lebensfreude kein Verrat am Anspruch der Musik ist, im Schrank haben sollte.

Norbert von Fransecky