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Diverse (Barocke Musik für Musette) (Lazarevitch)

A l’ombre d’un ormeau. Brunettes & contredanses

Info Musikrichtung: Musette & Ensemble VÖ: 01.01.2008 Alpha / Note 1 CD DDD (AD 2006) / Best. Nr. Alpha 115 Gesamtspielzeit: 66:00

Einfach unwiderstehlich: Mit A l’ombre d’un ormeau. Brunettes & contredanses präsentieren die Musiciens de Saint-Julien und François Lazarevitch eine schlicht ideale Mischung aus Barock und Folk. Die urwüchsigen Reize der Musette, eine Art Luxusversion des französischen Dudelsacks für Virtuosen, können sich in den unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen ungezwungen entfalten. Dass die Musiker darauf verzichteten, die Sackpfeife anders als in der Vorgängerproduktion Danses des berges, danses des loups praktisch in jedem Stück einzusetzen, lässt penetrant näselnde Monotonie erst gar nicht aufkommen. Da wundert man sich kaum noch, dass die Musette ein französisches Modeinstrument im 17. und 18. Jahrhundert war, das beim privaten Musizieren, bei festlichen Banketten oder Opernaufführungen und Balletten nicht fehlen durfte.

Auf dieser Platte gelingt es, bukolische Traumwelten aus Tanz und Gesang entstehen zu lassen. Volkstümliche Musik mischt sich mit Kabinettstückchen arrivierter Komponisten wie Joseph Bodin de Boismortier oder Jean-Philippe Rameau zu einem abwechslungsreichen Programm, das den Hörer mal versunken lauschen und dann wieder vergnügt mit dem Fuß wippen lässt. Insbesondere die vokalen Nummern, eine Auswahl zarter und inniger brunettes (stilsicher mit klarer und beweglicher Stimme: Annie Dufresene), geraten einfach hinreißend in ihrer Verbindung von Anmut und Melancholie. Pikant ist dagegen die Kombination von Drehleier und Musette in einigen Tänzen. Lazarevich spielt in diesem Fall nicht nur die Musetten, sondern auch zusammen mit den anderen Musikern in reizvollen Consortbesetzung verschiedene Block- und Querflöten. Farbig kontrapunktiert dazu die Bassbesetzung mit Theorbe, Gitarre, Bassgambe und Cembalo.

Georg Henkel