Reviews

Martin Reiter

Alma

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: September 2007 (Matrial Records) Gesamtspielzeit: 45:43 Internet: http://www.myspace.com/martinreiter

Obwohl aus Wien stammend, kann man Martin Reiter als globalen Menschen kennenlernen. Dies ist begründet in der Tatsache, dass er neben zwei Konservatorien in Österreich auch jenes in Den Haag in den Niederlanden besucht hat, quer durch Europa tourt und regelmäßig einige Wochen des Jahres in New York verbringt.
Hört man die Cd Alma bekommt diese Vorstellung jedoch einen ganz anderen Tiefgang.

Die Musik des Pianisten wirkt offen für alles - und jedermann, betrachtet man ein mal die Fülle an unterstützenden Musikern.
Der erste Zweifel war schnell verflogen, dachte ich doch, die aufgebotene Instrumentenfülle könnte sich negativ auf die Transparenz der einzelnen Stücke niederschlagen.
Das Gegenteil ist der Fall. Reiter schafft es gut dosierte und mehr als stimmige Arrangements zu präsentieren, die nie protzen sondern begeistern.
Traditionelle folkloristische Rhythmen aus Südamerika teilen sich die Platte mit intimen, modernen Jazzklavierballaden.

Bei allem Lob muss ich jedoch auch Kritik üben. Vielleicht liegt es an der Aufnahme oder ist künstlerisch begründet: das Klavier glänzt zu wenig, hier fehlt klangliche Brillanz.
Insgesamt erscheinen mir die einzelnen Nummern recht zurückhaltend und intim, mit zwei Ausnahmen. Der Titeltrack Alma ist ein Solostück, dass ziemlich anmutig ist und Martin Reiters Klavierspiel schön präsentiert. Leider bleibt es etwas zu hektisch.
Mein absoluter Favorit ist deshalb Shabanac. Die Tiefe des Arrangements, aber auch das abwechslungsreiche musikalische Material, durchbrochen von engagierten up tempo Passagen, bereitet mir einen ungeheuren Spaß beim Hören und möchte ich somit jedem ans Herz legen.

Florian Gatz