Reviews
Solides Grundrauschen
Info
Musikrichtung:
Deutschpunk
VÖ: 12.10.2007 (RilRec/Rilrec.de) Gesamtspielzeit: 48:35 Internet: http://www.nonstop-stereo.de http://www.myspace.com/nonstopstereo |
Gibt es noch jemanden der der deutschen Punkband Bash! nachtrauert? Falls ja, kann der der- oder diejenige ab sofort damit aufhören. Denn Frontmann Frank Ludes ist mit seiner neuen Band Nonstop Stereo schlagkräftig zurückgekehrt. Mitgebracht hat er gleich noch das erste Lebenszeichen Solides Grundrauschen. Glücklicherweise ist der Titel nicht stellvertretend für das Gebotene auf der Platte. Denn hier tönt nicht nur ein beschauliches Nichts aus den Boxen, sondern richtig feiner und melodiöser Punkrock der alten Schule, mit zahlreichen zackigen (wenn auch nicht besonders innovativen) Gitarrenleads und ausschließlich deutschen Texten. Weder zu hart, noch in irgendeiner Weise plüschig.
Dabei wildert man in einem Gebiet, welches auch schon WIZO, Muff Potter oder die Boxhamsters beackert haben. Damit gewinnen Nonstop Stereo sicher keinen Innovationspreis, aber das wird hier auch keinesfalls versucht. Man beschäftigt sich lieber damit fetzige Songs mit netten Melodien zu schreiben. Sechzehn Stück haben es hier auf Solides Grundrauschen geschafft. Überwiegend bewegt man sich im flotten Midtempo und sorgt so für ausgelassene Stimmung.
Die Texte sind frisch, witzig und nicht ohne ein gewisses Maß an Ironie. Ein bisschen Weltschmerz und Nachdenklichkeit hier, viel Herz da. Kleine Geschichten aus dem Alltag, die sicher jeder schon einmal durchlebt hat und bestens nachvollziehen kann. Dabei wirkt man grundsympahtisch, auch wenn alles nur erstunken oder gelogen sein mag. Und wenn es auch mal ein wenig prollig werden sollte, wirkt das hier keineswegs aufgesetzt und ohne Charme, sondern kommt mit einem gewissen Augenzwinkern rüber.
Da es zahlreiche Hits auf Solides Grundraschen (genannt seien nur mal „Gute Zeite/Scheiß Momente“, „IQ 77“, „Rock ´n Roll Radio“) geschafft haben und sich die Songs glücklicherweise trotz ihrer Eingängigkeit nicht allzu schnell abnutzen, kann man hier gut und gerne von einer äußerst gelungen Platten sprechen. Ebenso ist handwerklich und vom Sound her alles im grünen Bereich. Und auch das dicke Booklet mit allen Texten darf man ruhig positiv hervorheben. Insgesamt ein tolles Gesamtpaket, welches man Genrefans nur allzu gerne ans Herz legt.
Mario Karl
Trackliste
1 | Gute Zeiten, scheiß Momente | 2:04 |
2 | Eine Rausch ich mir noch und dann hau ich ab | 3:24 |
3 | Meinst Du? | 2:38 |
4 | Tiefdruckgebiet | 3:25 |
5 | Rock ´n Roll Radio | 2:37 |
6 | IQ 77 | 3:03 |
7 | Dein wahres Ich | 3:04 |
8 | Das größte Stück | 3:47 |
9 | Heldentod | 3:33 |
10 | Wenn überhaupt | 3:01 |
11 | Alles was ich kriegen kann | 2:28 |
12 | Prosit | 2:39 |
13 | Wer viel frisst der viel scheisst | 2:29 |
14 | Der Rainer | 2:08 |
15 | Antidiplomat | 2:19 |
16 | Der innere Schweinehund | 5:55 |
Besetzung
David Sillekens (Gitarre, Gesang)
Sascha Holtkamp (Bass)
Mario Ingermann (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |