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Concerti, Ouvertüre und Sinfonia
Info
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 15.08.2007 Capriccio / Delta Music (SACD hybrid (AD: 2006) / Best.nr. 71 135) Gesamtspielzeit: 61:58 Internet: Capriccio Orchester "Capriccio Basel" |
EIGENSTÄNDIG
Nur weil der 1708 in Gloucester geboreren William Hayes seinen Zeitgenossen G.F. Händel wie einen Helden verehrte und gegen jeden Angriff auch publizistisch verteidigte, eilt ihm der Ruf voraus, seine eigenen Kompositionen seien epigonal im Stile Händels verfasst. Dass dies ganz und gar unrichtig ist, kann anhand dieser neuen Produktion des Labels Capriccio überprüft werden. Hayes erweist sich in den hier vorgestellten Werken als durchaus eigener Kopf, dessen profundes musikalisches Gelehrtenwissen nicht in einen gelehrten Ausdruck mündet. Zwar knüpft er an traditionelle barocke Formen aus Italien an, gelangt aber durch originelle Instrumentierung, den Einsatz von Punktierungen und Tanzsätzen, sowie einige erstaunlich galante Wendungen zu einer für seine Zeit äusserst modernen und lebendigen Klangsprache.
Die Sinfonia d-moll mit ihrem düster-dramatischen Kopfsatz, dem Einsatz zweier Oboen, die teil verstärkend, teils solistisch hervortretend eingesetzt werden, sowie der ungewöhnlichen Satzfolge Andante - Largo - Allegro - Andante ist hierfür gleich zu Beginn das beste Beispiel. Das Concerto D-Dur ist ein herrlich farbiges Concerto grosso (im zweiten Satz sogar mit zwei konzertierenden Violoncelli), das in dem Wechsel zwischen prachtvoller Erhabenheit und konzertanter Leichtigkeit an Händels vergleichbare Werke durchaus heranreicht, und das mit einem mitreißend tänzerischen Allegro endet.
Das Orgelkonzert ist recht gefällig und verspielt gehalten, der silbrige Klang des hier eingesetzten Instruments ist dafür ideal. Die Ouvertüre zum Oratorium "The Passions" mutet ungeachtet des englischsprachigen Titels eher französisch an.
Das Orchester Capriccio Basel musiziert dieses klug und abwechlsungsreich ausgewählte Programm mit erfrischender Unbekümmertheit und sehr effektvoll. So darf man erfreut konstatieren, dass die Barockmusik auch in der Schweiz in besten Händen ist und dort nicht allein vom renommierten, ebenfalls in Basel ansässigen La Cetra Barockorchester auf Spitzenniveau gepflegt wird.
Sven Kerkhoff
Trackliste
5-10 Concerto in D-Dur
11-13 Ouvertüre zur Ode "The Passions"
14-17 Orgelkonzert in G-Dur
18-21 Concerto in d-moll
Besetzung
Konzertmeister: Dominik Kiefer
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |