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Poor genetic Material

Paradise out of Time

Info Musikrichtung: Melodic Prog VÖ: 07.09.2007 (QuiXote / Pängg) Gesamtspielzeit: 46:08 Internet: http://www.poorgeneticmaterial.de

Paradise out of Time ist wohl die Neuerscheinung von Poor genetic Material, auf die die Fans am gespanntesten gewartet haben.
Mit Ausnahme der nachgeschobenen Altaufnahmen, die vor zweieinhalb Jahren unter dem Titel Free to Random auf den Markt geworfen wurden, haben sich die deutschen Proggies bislang auf ihr vier Alben umfassendes Jahreszeiten-Megawerk beschränkt. Was würde danach kommen?
Das Selbe wie zuvor nur ohne inhaltliche Anbindung? Ein harter Schnitt? Etwas ganz Neues?

Die Antwort geben Poor genetic Material mit dem Titel des ersten Songs gleich selber: „New Phase“.
Ein harter Schnitt wäre zwar übertrieben, aber ein deutlicher Schnitt ist es geworden. Das dürften vor allem diejenigen bedauern, die die weit gespannten, gelegentlich etwas elegischen Soundscapes der Band besonders geliebt haben. Vom New Art Rock der frühen Tage ist nur noch wenig geblieben.
Das Quintett geht melodischer, kraftvoller und auch lebendiger zu Werke als je zuvor. Gelegentlich hat man das Gefühl, die Band streift sich aufatmend das Korsett vom Körper, in das es sich selber eingehüllt hat, gibt Gas und schöpft einfach aus dem Vollen ohne sich an irgendwelche Konzepte zu binden. (So ähnlich, wie man sich als Autofahrer fühlt, wenn man endlich eine ätzend lange 30 Km/H-Strecke hinter sich gebracht hat.)

Prog Rock ist das Ganze immer noch nicht ganz, rockender Prog aber auf alle Fälle. Die Gitarren erinnern ab und an an David Gilmour („Out of Time“), die Arrangements auch schon mal an Lake („Holy Ground“). Prägend aber ist und bleibt die charismatische Stimme von Phil Griffiths, die die Songs mit ihrem kraftvollen Timbre immer wieder erdet.

Norbert von Fransecky