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Dominator
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Der gute Blackie Lawless sorgte in den letzten Jahren nicht immer nur für gute Schlagzeilen, speziell was das Thema Liveauftritte betrifft. Doch auf eines konnte sich der geneigte W.A.S.P.-Fan in den letzten zehn Jahren nach dem unterbewerteten K.F.D. auf jeden Fall verlassen: wo W.A.S.P. draufsteht ist auch zu 100 % W.A.S.P. drin. Und daran ändert auch Album Nr. 13 glücklicherweise nichts. Auch nicht an der Tatsache, dass Blackie in den letzten Jahren Gefallen an Konzeptalben gefunden hat. Denn Dominator folgt ebenfalls einem durchgehenden Thema. Während die Vorgänger sich Kirchenschelte und (abermals) dem Stardasein widmeten, steht nun Kritik an der aktuellen USA-Administration um George W. Bush auf der Tagesordnung (ja ich höre einige schon gähnen).
Doch widmen wir uns zuerst der Musik. Und diese ist auf Dominator sogar wieder ziemlich gut geworden und dürfte keinen Fan enttäuschen. Angefangen vom ein wenig unspektakulär klingenden „Mercy“ bis zum abschließenden Rock ´n Roller „Deal with the devil“ bekommt man wieder die volle Bandbreite des W.A.S.P.-Sounds zu hören. Kompetent eingespielt und leidenschaftlich vorgetragen. Vom flotten Rocker („Heaven’s blessed“, „Long, long way to go“), über Mitsingbares („Teacher“) und leicht Getragenes („Take me up“), Nummern in „Chainsaw Charlie“-Tradition („The burning man“) bis zur episch angelegten Ballade („Heaven’s hung in black“). Letztere gibt es neben einer langen Bandversion auch in einer reduzierten Version mit sanfter Keyboard- und Gitarrenbegleitung.
Da diese Dopplung Teil des textlichen Konzeptes ist, macht sie wohl Sinn. Apropos textliches Konzept. Wie oben bereits erwähnt, reiht sich Blackie Lawless auf Dominator ebenfalls in die Riege der Amerikaner ein, die der Politik ihres momentanen Präsidenten mehr als nur kritisch gegenüber stehen. Doch anstatt nur plakative Parolen in die Welt hinauszuspucken, klingen die Texte etwas anders als bei der Konkurrenz. An manchen Stellen könnte man gar vermuten, dass hier ein böses Zwiegespräch zwischen Mann und Frau stattfindet. Um Herrn Lawless kurz zu zitieren: „Ich mag diese interessante Auslegung, denn das ist es, was die mächtigen Staaten den armen Ländern antun - sie behandeln sie wie ihre Hure.“ Diese Ausdrucksweise passt natürlich perfekt zum restlichen Repertoire der Band. Politische Korrektheit ist wo anders zu suchen. So wollen wir das haben!
Da man sich auf Dominator keine wirklichen Ausfälle geleistet hat, geht das Album als ein nicht gerade schlechtes in die lange W.A.S.P.-Historie ein. Der Abstand zu den eigenen Klassikern The crimson idol und The headless children ist zwar nicht unbeachtlich, aber wer die Band bisher mochte, dürfte den Kauf nicht bereuen. Einige fühlen sich vielleicht von dem etwas oldschooligen Sound gestört, der nicht ganz dem heutigen Standard entspricht, aber dafür um einige lebendiger klingt als dieser. Hier merkt man eben, dass man im Hause W.A.S.P. heute etwas kleinere Brötchen bäckt als noch vor 15 Jahren.
Anspieltips: „Take me up“, „Heaven’s hung in black“, „The burning man“
Mario Karl
Trackliste
1 | Mercy | 4:49 |
2 | Long, long way to go | 3:15 |
3 | Take me up | 4:33 |
4 | The burning man | 4:39 |
5 | Heaven’s hung in black | 7:14 |
6 | Heaven’s blessed | 5:22 |
7 | Teacher | 5:01 |
8 | Heaven’s hung in black (Reprise) | 3:13 |
9 | Deal with the devil | 5:17 |
Besetzung
Doug Blair (g)
Mike Duda (b)
Mike Dupke (dr)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |