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Reviews

Van Canto

A storm to come


Info

Musikrichtung: A-Capella Metal

VÖ: 15.12.2006

(General Schallplatten)

Gesamtspielzeit: 37:16

Internet:

http://www.vancanto.de
http://www.myspace.com/vancanto

A-Capella Metal? A-Capella Metal!

„Was zur Hölle soll das?!“ wird sich der Eine oder Andere denken, wenn er/sie die Bezeichnung A-Capella Metal liest. Van Canto ersetzen in ihrer Musik ganz konsequent Gitarren, Bass und Keyboards gegen Stimmen. Traditionelle Riffs werden durch lautmalerische Tonfolgen wie „Rakka-Takka“ oder „Dandan“ (teilweise durch Gitarrenverstärker gesungen) nachgeahmt. Nur das Schlagzeug durfte seinen ihm angestammten Platz behalten. Das zaubert anfänglich aufgrund seiner Skurrilität unweigerlich ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht. Aber der Elan und die Leidenschaft mit dem das Sextett seine Songs vorträgt ist so mitreißend, dass man sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wundert, dass vorher noch niemand auf diese großartige Idee gekommen ist.

Aber eine originelle Idee alleine macht noch kein gutes Album. Dafür braucht es schon ein paar gute, noch besser sehr gute Songs. Auch in dieser Disziplin geben sich Van Canto ebenfalls keine Blöße. Die jahrelange Erfahrung welche die Bandmitglieder mit Bands wie Jester’s Funeral, Deadly Sin oder Fading Starlight gesammelt haben, merkt man den Lieder einfach an. Wer diese Bands kennt, kann sich vielleicht schon denken in welches metallische Terrain sich Van Canto gewagt haben. Melodischer europäischer Power Metal irgendwo in der Schnittmenge aus Blind Guardian und Nightwish steht hier auf dem Programm. Und was diesem Genre schon lange fehlt, und zwar eine gehörige Portion frischer Wind, bringen die Vokalakrobten durch ihre Interpretationsweise automatisch mit.

Die Songs sind geprägt von kraftvollen Melodien, ein wenig Epik und vor allem der Power von fünf Kehlen. Hier fliegen Stimmen durch den Raum und werden die tollsten Melodiebögen aufgebaut, die ausnahmslos begeistern. Zusammengehalten wir das Ganze vom Schlagzeug, welches den Marschrhythmus vorgibt und Van Canto’s Musik den letzten notwendigen Punch versetzt. Die einzelnen Lieder rauschen überwiegend ziemlich flott durch die Botanik. Ausgenommen hiervon die wunderbare Ballade „I stand alone“ und das Intro „Stora Rövardansen”, welches vielleicht noch aus dem Lindgren-Film „Ronja Räubertochter“ bekannt sein könnte. Dass das A-Capella-Konzept bei melodisch verspielten Songs funktioniert kann man sich ja noch vorstellen, aber geht das auch mit harscherem Material wie Thrash Metal? Und wie das geht! Dieser Zerreisprobe stellen sich Van Canto mit dem Metallica-Cover „Battery“ und fabrizieren nebenbei eine der gelungensten Version eines Liedes der Metalkönige.

Van Canto setzen mit A storm to come also ein großes Ausrufezeichen in der Metalszene und rütteln den etwas eingeschlafenen Powermetal wieder wach. Sich dieses Album anzuschaffen kann ich nur dringend empfehlen. Das vorurteilsfreie Reinhören ist zumindest Pflicht (die Bandhomepages geben ausreichend Gelegenheit dazu). Auch für Leute die sich sonst nicht für schwermetallische Sounds begeistern können. Denn die Band klingt so erfrischend anders.


Mehr zu VAN CANTO gibt's in unserem großen Interview mit Sänger Stefan Schmidt.



Mario Karl

Trackliste

1Stora Rövardansen1:33
2King3:44
3The mission4:18
4Lifetime4:49
5Rain4:03
6She’s alive4:12
7I stand alone4:44
8Starlight4:40
9Battery5:13

Besetzung

Dennis Schunke (Lead Vocals)
Inga Scharf (Lead Vocals)
Stefan Schmidt (Lower "Rakkatakka" Vocals, "Wahwah" Solo Guitar Vocals)
Ross Thompson (Higher "Rakkatakka" Vocals)
Ingo Sterzinger (Lowest "Dandan" Voice Chords)
Dennis Strillinger (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger