····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Pröve, B. E. G. (Diverse)

Porträt II


Info

Musikrichtung: Neue Musik

VÖ: 21.11.2006

Edition Zeitklang / Klassikcenter Kassel
CD (AD 2006) / Best. Nr. EZ-20022


Gesamtspielzeit: 60:24

EINFLUSS-REICH

Diese CD mit Musik von Bernfried Pröve zeichnet ein facettenreiches Bild des Komponisten: Solo- und Kammermusik für unterschiedliche Besetzungen und ein größeres Chorwerk zeigen Pröve als einen Künstler, der aus den vielen „Dialekten“ der Neuen Musik eine eigenständige Klangsprache destilliert hat. Unbedingte Originalität scheint ihm dabei weniger wichtig zu sein als die Stimmigkeit, mit der die vielfältigen Einflüsse für seine eigenen Kompositionen fruchtbar gemacht werden.
Pröves Musik zeichnet sich durch knappe Formulierungen, Farbigkeit und Plastizität aus, was besonders schön am klangreichen, in verschiedenen vokalen Techniken schillernden Chorwerk Merz-Transitus auf einen Text von Kurt Schwitters zu hören ist. Sämtliche der hier eingespielten Werke klingen nicht wie am Reisbrett ertüfftelt, sondern sind hörbar vom Ohr her komponiert. Das verleiht ihrer Modernität selbst bei sperrigen Wendungen eine unbestreitbare Sinnlichkeit. So lässt einen das Streichquartett Nr. 5 an einen Schwarm gereizter Insekten denken. In den Airs & Doubles für Flöte und Gitarre umkreisen sich die verfremdeten Klänge der beiden Instrumente und offenbaren dabei zunächst kaum für möglich gehaltene Gemeinsamkeiten in einem eigentümlich asiatisch anmutenden Ambiente (man meint manchmal, die japanische Laute und eine Bambusflöte zu hören). Bei Stücken für Soloinstrumente erforscht der Komponist intensiv deren spieltechnischen und klanglichen Möglichkeiten. Es bleibt aber nicht bei der bloßen Ausbreitung von Klangmaterial, stets lässt sich auch eine poetische Vorstellung vernehmen. Angeregt durch Ligetis Rhythmusexperimente in den Klavieretüden liebäugelt das erste der drei Klavierstücke gar mit dem Jazz, der hier allerdings wie auf den Kopf gestellt erscheint.



Georg Henkel

Trackliste

01 Streichquartett Nr. 5 (2002)
02-03 Airs & Doubles f. Flöte und Gitarre (1992)
04 Illuminanz f. Flöte (2002)
05-06 Air II f. Bassklarinette (2002)
07-09 Instances II für Streichtrio (1997)
10-11 Eclair f. Horn (1993/94)
12-14 Drei Klavierstücke (1996)
15-16 Merz-Transitus f. Chor und Schlaginstrumente (2002)

Besetzung

Arditti Quartett
Robert Aiken u. Isabelle Schnöller, Flöten
Reinbert Evers, Gitarre
Volker Hemken, Bassklarinette
Sheila Arnold, Klavier
Andrew Joy, Horn
Ensemble Musica Viva, Hamburg
SWR Vokalensemble
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger