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Martin Storm

Woher kommen all die Wolken

Info Musikrichtung: Deutschpop/-rock, Liedermacher VÖ: 01.05.2006 (Nordwind Sound) Gesamtspielzeit: 78:47 Internet: http://www.nordwind-sound.de

Das ist jetzt dumm… Um Martin Storm gerecht zu werden, müsste ich eigentlich nur den „Waschzettel“ abschreiben - und hätte alles Wichtige gesagt. Als Vorbilder nennt der Künstler Bob Dylan, Donovan, Neil Young und die Rolling Stones. Für mich ist Martin Storm eher eine gesunde Mischung aus Leonard Cohen und Cat Stevens. Aber Vergleiche sind sowieso müßig und im Zweifel Erbsenzählerei. So offen und sympathisch wie er schon vom Cover lächelt (mit dem Mann möchte ich mal ein Bier trinken gehen), so sympathisch kommt auch seine Musik - und hier besonders die textliche Seite rüber.

Ja, die Texte... Was für Texte erwartet man von einem praktizierenden Theologen, der auch über ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrung verfügt? (Wer von uns ist schon als zwanzigjähriger mit dem Güterzug durch die Rocky Mountains gefahren?) Garantiert keine Plattheiten. So haben die Texte auf seiner zweiten CD Woher kommen all die Wolken auch ziemlichen Tiefgang. Kritische, und auch anklagende Texte aber fern jeder Häme. Nichts zum kurz mal reinhören. Und wenn man sich die Zeit genommen hat sehr genau hinzuhören, hat man auch bei jedem Titel diesen „Recht hat er“ Effekt. Martin Storm sagt (singt) das, was wir eigentlich alle schon mal selbst sagen wollten.

Musikalisch verstehen auch die begleitenden Musiker ihr Handwerk. Sie wissen wie man die dem Text angepasste Dramatik erzeugt. Auch wenn vieles berechenbar ist. So wusste ich beim Opener "Woher Kommen All Die Wolken" genau, das an einer Stelle genau in diesem Moment eine Mundharmonika kommen muss. Hier kommen die oft gehörten großen Vorbilder von Martin Storm doch sehr durch.

Unbewertet lasse ich mal meinen Eindruck, dass bei allen Blues-, Rock- und Popelementen, die meisten Tracks doch sehr sakral und nach Jugendgruppe des Kirchenchores klingen. Das muss ja nicht negativ sein, sondern hat im Gegenteil auch seinen wichtigen Platz in dieser Welt.

Andreas W. Fieseler