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Reviews

Andy Watts

The Way Back From Here


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 23.02.2024

(Self Release)

Gesamtspielzeit: 33:39

Internet:

https://www.andywattsmusic.com/
https://jazzfuel.com/

Andy Watts aus Neuseeland ist ein in London lebender Trompetenspieler. Einige mögen ihn vielleicht kennen als Teil der Horn Section der Band Afrobeat Collective. Nun legt er sein aktuelles Soloalbum The Way Back From Here vor. Bis auf die durchgehende Unterstützung durch den Schlagzeuger Filippo Galli geben sich Gitarrist Joe Edwards auf dem ersten Song und Perkussionist Richie Sweet auf dem dritten Song die Ehre, und somit entstand die Musik fast im Alleingang.

"A Strange Beginning", der Titel passt zum Sound, hier ist es vor Allem der Protagonist selbst, der seine Trompete mindestens verdoppelt hat, links und rechts klingt es jeweils etwas anders aus dem Lautsprecher, zusammengefügt zu einem fetten und schnarrenden Sound, und dazu passt dann konsequenter Weise die kräftig eingesetzte Gitarre. Schade, dass sie nur auf diesem Song erklingt.

Die satt rockende Fusion der Eröffnung setzt sich fort und gedanklich fühle ich mich teilweise in die experimentelle Phase des Jazz Rocks der Siebziger zurück versetzt, aber auch Funk und Fusion der Achtziger schimmern immer wieder durch. Die komplexen Rhythmen packen sofort und mit dem grummelnden Bass von Watts wird ein cooler Groove erzeugt. Galli ist dazu ein idealer Partner am Schlagzeug. Hinsichtlich des Trompetenspiels purzeln bei mir einige Assoziationen, angefangen von Miles Davis bis zu skandinavischen Kollegen wie Nils Petter Molvær.

Letztlich ist die Musik sehr tanzbar und weist auch noch afrikanisch geprägte Rhythmuselemente auf, und die Dopplung und Mehrfachgestaltung des Trompetenklanges stellt hierzu einen interessanten Gegenpol dar, auf jeden Fall ist es dem Protagonisten gut gelungen, einen recht eigenwilligen und individuellen Stil zu prägen. Diese Eigenwilligkeit hält dann noch besondere Einkehr mit der Gestaltung von "Exit Strategy", das sich eindringlich in die Sinne bohren kann.

Mit dem letzten Titel, "Working As Intended", erleben wir einen starken Einsatz von Elektronik, und ein hypnotischer Basslauf hält diese schwebenden Wolken permanent am Boden. Ja, so sind durchaus packende und dichte Klanglandschaften entstanden, die sehr viel Unterhaltung bieten auf hohem Niveau. Wünschenswert wäre nun noch für mich, dass Watts sich stärker einer freiheitlichen Ausrichtung des Jazz widmen könnte mit dem einen oder anderen feurig-fetzenden Solo mit der Trompete, die er hier meistens vorwiegend flächig klanggestaltend als Soundscapes einsetzt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 A Strange Beginning
2 An Unsure Thing
3 The Way Back From Here
4 Out Of Season
5 Exit Strategy
6 Working As Intended

Besetzung

Andy Watts (cornet, effects, bass, production)
Filippo Galli (drums)
Joe Edwards (guitar - #1)
Richie Sweet (percussion - #3)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger