····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Bach, J. S. (Nuti, G.)

Partiten für Cembalo BWV 825-830


Info

Musikrichtung: Barock / Cembalo

VÖ: 09.02.2024

(Arcana / Naxos / CD / DDD / 2021 / A557)

Gesamtspielzeit: 160:00

BEDACHTSAM VIRTUOS

So lichtdurchflutet, wie dieser Cembalonachbau des Bremers Christian Kuhlmann klingt, eignet er sich sehr für das filigran-virtuose Spiel von Giulia Nuti. Das Vorbild ist ein Instrument des Pariser Cemablomeisters Henry Hemsch aus dem Jahr 1751, das etwas modifiziert wurde, indem ein weiterer Resonanzboden eingezogen wurde, was für einen silbrig-perlenden Klangeindruck sorgt.

Die britisch-italienische Cembalistin widmet sich auf Kuhlmanns Cembalo den "Sechs Partiten" von J. S. Bach, die 1731 gesammelt als 1. Teil seiner "Clavir-Übung" erschienen sind. Unten Bachs vielen schönen Werken für Tasteninstrumente ragen diese noch einmal besonders heraus, was den Reichtum an Inventionen und die stilistische Komplexität angeht.

Bachs stilisierte Tanzsätze haben bei Nuti viel zu erzählen. Jeder Satz wird wie eine individuelle Persönlichkeit behandelt, sowohl was die vielfach abgestuften Tempi wie auch die Binnendifferenzierung angeht: Es kitzeln überraschende kleine Volten, prickelnde Zäsuren, ornamentale Richtungswechsel und rhythmische Überlagerungen das Ohr. So penibel durchgestaltet hat man viele der doch eigentlich bestens bekannten Stücke noch nicht gehört.
Wenn es ans Eingemacht-Virtuose geht, kann Nuti die Musik wie z. B. in der Gigue der ersten Partita, champagnergleich moussieren lassen. Doch ist ihr Grundansatz im Ganzen eher bedachtsam und auch dem Quer- und Widerständigen nicht abgeneit. Der Gestaltungswille der Interpreten irritiert dann, wenn sie die Tempi wie in der Courante und Allemande der zweiten Partita oder der Allemande der dritten Partita zu sehr verschleppt oder gegen den Bewegungsimpuls der Musik richtet, so dass sich beim Hören die Empfindung einstellt, mühsam durch tiefen Sand oder Schnee zu stapfen. Doch solche Manierismen bleiben zum Glück Ausnahmen von der geschmackvollen Regel.



Georg Henkel

Besetzung

Guilia Nuti, Cembalo
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger