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Orchestral Manoeuvres in the Dark

Bauhaus Staircase

Info Musikrichtung: Synthie-Pop VÖ: 27.10.2023 (Whitenoise) Gesamtspielzeit: 42:57 Internet: http://www.omd.uk.com

Natürlich! Wenn man ein neues OMD-Album in den Player schiebt, beginnt sofort die Suche nach dem neuen „Enola Gay“ (in Deutschland nicht gechartet; UK: #8, Gold) oder der neuen „Maid of Orleans“ (in Deutschland #1, Gold; UK: 4, „nur“ Silber). Die sind auf Bauhaus Staircase nicht zu finden.

Ich habe sie auch nicht erwartet; eher Schlimmes befürchtet. Der CD-Titel mit Bezug auf das Bauhaus lies mit intellektualisiertem Post-Pop rechnen, der auf die Feuilleton-Redakteure der FAZ und des Spiegels zugeschnitten wäre. Zum Glück ist auch das auf Bauhaus Staircase nicht zu finden.

OMD, die 2023 noch (bzw. wieder) fast in Originalbesetzung spielen, wirken auf ihrem 14ten Studioalbum erstaunlich jugendlich und frisch. Jeder Versuch, irgendwem irgendetwas beweisen zu wollen, scheint ihnen völlig fern zu liegen.

Das Album startet mit der lockeren Synthie-Pop-Nummer „Bauhaus Staircase“, die sofort in die Beine geht. Das leicht apokalyptische „Anthropocene“ setzt musikalisch auf eine eher simplen Synthie-Pop-Beat. Der Text erinnert mit seinen Zahlen-Fakten an Paul Hardcastles „19“.

Mit „Look at you now“ gerät eine softe Pop-Hymne an den Rand des Schnulzes. Die synthetischen Streicher kommen fast Walzer-artig. Nach dem starken Rhythmus betonten „G.E.M.“ wird es erst mal etwas dünn. Stark ist dann wieder der schön groovende Pop-Song „Slow Train“, der Hit Potenzial hat.

Fazit: OMD haben 2023 zwar keinen neuen Überhit im Koffer, knüpfen aber völlig unverbraucht an ihre großen Tage an.

Norbert von Fransecky