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Reviews

Tony Liotta

Visions


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 09.06.2023

(Leopard)

Gesamtspielzeit: 59:11

Internet:

https://www.facebook.com/TonyLiottaDrumschool/?locale=de_DE
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Drummer und Perkussionist Tony Liotta wurde in Italien geboren, wurde jedoch groß in den USA, und dort hatte er das große Glück, bei einem der besten Jazzdrummer eine Ausbildung genießen zu können - bei Buddy Rich. Doch musikalisch war der Protagonist in vielen Genres tätig, spielte er doch mit Hot Chocolate oder Earth, Wind And Fire, Chaka Khan, Gianna Nannini und vielen anderen Stars der Musikszene.

Mittlerweile lebt Liotta in Dortmund und betreibt dort eine internationale Schlagzeug- und Perkussions-Akademie, ferner ist er aktiv als Musikdirektor, Produzent und Vocal Coach. In der Fachpresse lobt man ihn als hervorragenden Schlagzeuger und unter anderem wurde er mit Billy Cobham verglichen.

Nun, die spezielle stilistische Ausrichtung und Spielweise von Cobham vermag ich auf dem aktuellen Album Visions nicht zu erkennen, andererseits besticht Liotta durch einen kraftvollen Groove, der durch seine sehr elastische Spielweise eine besondere Leichtigkeit offeriert.

Mit vierzehn Songs möchte uns der Protagonist überzeugen, gemeinsam mit dem Sänger Louis Virie Blanche und dem Gitarristen/Bassisten Enrico Santacatterina. Mit den Beiden hat sich Liotta fähige Begleiter zur Seite gestellt. Doch damit nicht genug, schaut man genauer hin bei einem Blick ins Booklet, dann stößt man auf weitere Mitstreiter*innen, so erblicke ich den berühmten Bassisten David Hood, einer der berühmten Rhythm Section aus Muscle Shoals, Alabama, den Riddim Twin Robbie Shakespeare (Sly & Robbie), Dr. John aka Mac Rebennack als Keyboarder, oder David 'Fathead' Newman am Saxofon. Ach ja, Sly Dunbar spielt dann auch noch auf! (#9)
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Die Kompositionen stammen von den Bandmitgliedern, allein auf Track 4 hat man offensichtlich "People Get Ready" von Curtis Mayfield eingearbeitet, ein Hinweis hierauf ergibt sich jedoch nicht. Musikalisch erleben wir eine Art Rückblick auf die siebziger/achtziger Jahre und eine Mischung aus damals aktueller Fusion-Klänge, irgendwo angesiedelt zwischen Popmusik, Jazz Rock, Rhythm & Blues und Funk. Geprägt wird die Musik im Wesentlichen durch das stets treibende Schlagzeugspiel des Protagonisten, aber auch durch den Gesang von Louis-Virie Blanche, einem Musiker mit einem kulturellem Background aus Afrika und der Native Indians der USA, sowie einem Anteil French Creole. Nun, hier allein als Sänger und gelegentlicher Gitarrist kommt das nicht unbedingt zum Vorschein, denn er singt mit angenehmer Stimme und integriert sich in den von allen Musikern gemeinsam geprägten Fusion-Sound.

Eigentlich hören wir niveauvolle Unterhaltungsmusik mit dem Fokus auf groovende Ausstrahlung mit starker Hinwendung zur Popmusik. Hin und wieder gleitet die Musik ab in eine unterhaltsame Ausrichtung von Smooth Jazz, dann wieder pumpt der Funk kraftvoll, wie bei "I Don't Want No Lies" ganz besonders. Das erinnert mich sehr stark an die Musik von Edgar Winter's White Trash, hier müssten halt nur noch Winter oder Jerry LaCroix ihre Stimme erheben.

Große Besetzung fährt bei zwei Songs auf, "Jungle Juice" und "Theory Of Love" umfasst die größte Besetzung und die hochkarätigen Gäste. Recht laszive Klänge gibt es zwischendurch ebenfalls, ich verweise beispielhaft auf "The Moon Advance". So ist, gesamtheitlich betrachtet, eine gute Mischung verschiedener Stilrichtungen aufgefahren worden, und Liotta mag zwar als Drummer eine wichtige Säule der Musik sein, spielt sich dennoch aber nie in den Vordergrund, sondern erweist sich stets als wichtiger Mitgestalter jedes einzelnen Songs.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Living With The Cost Of Living
2 I Don't Want No Lies
3 Love Returns
4 People Get Ready / Don't Forget To Forget / Remember To Remember
5 Jungle Juice
6 I Don't Belong To You
7 The Moon Advances
8 All My Life With U
9 Theory Of Love
10 Loves Divine
11 You Spin Me Around
12 Walk Alone
13 Noo Noo
14 Funky Donkey (Bonus Track)

Besetzung

Tony Liotta (drums, percussion)
Louis-Virie Blanche (vocals, guitar - #3, 4, 7, 10)
Enrico Santacatterina (guitars, bass, backing vocals, keys)
David Hood (bass - #1, 7, 10)
Clayton Ivey (piano -#1, 7, 10)
Will McFarlane (guitar - #1, 3, 7, 10)
Andrea DePaoli (keys - #1, 2, 3, 4, 6, 7, 10, 12, 14)
Jimbo Hart (bass - #3)
Jörg Küpper (guitar - #3)
Michael X MacPherson (bass - #4)
Paoli DePaoli (keys - #5)
Robbie Shakespeare (bass - #5, 9)
Eric Gale (guitar, guitar synth - #5, 9)
Mickey Chung (rhythm guitar - #5, 9)
Dr. John/Mac Rebennack (piano, keyboards, vocoder, clavinet, guitar - #5, 9)
James 'Bird' Loveless (marimba, bass, tenor & lead steel drums, African kalimba, Escimo hoop drum, African talking drum, bird calls, vibes -#5, 9)
David 'Fathead' Newman (sax, flute - #5, 9)
John Lissauer (sax, vocoder - #5, 9)
Eddie Monteleone (classical, elektric, pedal steel guitar - #5, 9)
Michael Kratz (lead vocals - #6, 11)
Sørine Bager (backing vocals - #6, 11)
Kasper Viinberg (backing vocals - #6, 11)
Sly Dunbar (drums, syn drums - #9)
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger