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Concerti per il Cembalo
Info
Musikrichtung:
Frühklassik
VÖ: 01.09.2005 Carus / Note 1 (CD, DDD (AD: 2003) / Best.nr. 83.184) Gesamtspielzeit: 69:29 Internet: Carus-Verlag |
UNTERHALTUNG VOM FEINSTEN
Was die Anzahl der Cembalo-Konzerte angeht, so hat Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) gegenüber seinem Vater, aber auch etwa gegenüber W.A.Mozart die Nase deutlich vorn: Über 50 solcher Werke verzeichnet der Katalog. Dabei handelt es sich keineswegs stets um kleinformatige Stücke, sondern, wie auch auf dieser CD zu hören, teilweise um groß angelegte Konzerte, deren hervorstechendstes Merkmal die ausladenden Eingangssätze sind. Geht dieser Bach-Sohn insofern auch durchaus zukunftsweisende Wege, so sind die Werke ansonsten jedoch nicht unbedingt neuartig zu nennen. Die Orchesterbehandlung muss zugunsten einer solistischen Ausarbeitung des motivischen Materials deutlich zurückstehen. Einzig in den Mittelsätzen kommt es zu einem ernsthaften "concertare", einem musikalischen Dialog.
Ungeachtet dessen bestechen die Kompositionen durch die geschickte Wahl kantabler Themen, einen kraftvoll vorwärtsstrebenden Duktus und eine gleichermasse phantasie- wie effektvolle Aufgabenstellung für das Soloinstrument, die nur jemand erdenken konnte, der - wie C.P.E. Bach - selbst ein grosser Virtuose auf dem Cembalo war.
Produzenten und Musiker haben gut daran getan, für diese CD auch zwei Konzerte in moll auszuwählen. In ihnen legt Carl Philipp Emanuel nämlich nicht nur desöfteren eine gewisse Harmlosigkeit ab, sondern überrascht auch mit interessanten harmonischen Wendungen und einem reizvollen Spiel mit Licht und Schatten, in dem er letztendlich stets zu einem lieblichen Grundton zurückfindet.
Das G-Dur-Konzert ist übrigens eher als Orgelkonzert bekannt, vom Komponisten aber durchaus auch für das Cembalo vorgesehen. Eine durchaus gleichwertige Alternative, wie man hier feststellt.
Diese frühklassischen Konzerte werden durch das frische Spiel des Ensembles L´arpa festante, insbesondere aber durch die Interpretation von Rien Voskuilen zu erlesener Unterhaltungsmusik, die man gerne mehr als einmal geniesst. Das Orchester legt ein zügiges Tempo vor. Ein tontechnisch knackig aufbereitetes Bassfundament, sowie das akzentuierte Spiel der Violinen bilden sodann die sichere Basis, auf der der Solist mit grosser Fingerfertigkeit brillieren kann. Voskuilens leichter und galanter Anschlag wird den Stücken dabei bestens gerecht.
Sven Kerkhoff
Trackliste
3-5 Concerto in c Wq 5 / H. 407 24:46
7-9 Concerto in a Wq 26 / H. 430 22:11
Besetzung
Rien Voskuilen, Cembalo & Ltg.
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |