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Reviews

Samuel Rohrer, Max Loderbauer, Stian Westerhus, Tobias Freund

Kave,



Wenn auch die Namensgebung des Quartetts Samuel Rohrer, Max Loderbauer, Stian Westerhus, Tobias Freund nicht gerade besonders einfallsreich ist, so machen die vier Musiker, die federführend vom Perkussionisten Samuel Rohrer zusammengestellt wurden, dies mit ihrer ersten Gemeinschaftsarbeit Kave, locker wieder wett.

Die neun Stücke bewegen sich irgendwo zwischen Post-Rock, Elektronik und Experimentalmusik, manchmal auch gewürzt mit etwas Contemporary. Leise Elektronik, eine redundante Gitarrenphrse sowie sanfte Perkussion und ein im Hintergrund fast beschwingter Bass starten in das Album mit “Cambium“. Hier kommen die vielfältig und trotzdem dezent gestzten elektronischen wie auch perkussiven Effekte erstklassig zur Geltung.

“Hibernation II“ wartet dann mit kreisender Elektronik auf, welche wieder von sehr dezenter, aber effektvoller Perkussion unterstützt wird. Dazu erhebt sich die Stimme, die ihren Text mit viel Hall und sehr ergreifend dazu wiedergibt. Ein treibendes Schlagzeug startet dann zusammen mit einer flirrenden elektronischen Soundlandschaft und einem feinen Gitarren-/Piano-Mix “Destination North“. Im Gitarrenspiel kommen kleine Stoner-Motive vor, was sehr gut zu diesem kräftigen und doch eher Moll-gehaltenem Stück passt. Danach wird es mit “Toxic Boy“ experimenteller. Hier übt sich Perkussion und Elektronik im Contemporary-Bereich, jedoch ohne den Flow des Albums zu zerstören, eher versprüht das Stück ein wenig Mystik und Psychedelik. Das die erste Seite abschließende “Divided we Fall“ bietet eine verhallende Gitarre, wiederum eine ausgefeilte Elektronik, die eine unheimliche Atmosphäre erzeugt sowie eine passende, sehr effektive Perkussion. Der Gesang klingt wehklagend und verloren, sehr passend zum Titel und zum Sound.

“A Walk in The Woods“ startet mit betörenden Keyboardsounds, einer pochenden Perkussion und vielen Geräuschen, die eine sehrunheimliche Atmosphäre erzeugen. Glocken ertönen und man fühlt sich ein eine staubige Szene irgendeines Schwarz-Weiß-Films versetzt. Danach wird es rockiger und psychedelischer. “Giant Peach“ erzeugt wiederum so eine mystische Atmosphäre, die Gitarre wiederholt ständig dasselbe, tolle Riff, Schlagzeug und Perkussion arbeiten stoisch, der Bass ebenfalls. Dieser erlaubt sich jedoch manchmal eine beschwingtere Note einzustreuen. Über diesem Gemisch schwebt die Elektronik, die die Atmosphäre finalisiert. “ Hibernation II“ bietet dann wieder dem verzweifeltem Gesang einen Untergrund aus Elektronik, Postrock Perkussion und einer Gitarre, die ein wenig an And Also The Trees erinnert. Ein verlorener Mix aus Post-Rock und dunkler Psychedelik. Den Rausschmeißer aus diesem tollen Album bietet “Hermit“, das einerseits mit versöhnlichen, sehr straighten Klängen aus Perkussion, Bass und Keyboards, auf der anderen Seite rufet die Elektronik mit ihren flirrenden Sounds noch mal die das ganze album bestimmende unheimliche Atmosphäre auf.

Was die vier hier abliefern ist das etwas andere Postrockalbum, das Hörern von David Sylvian, Rain Tree Crow und ähnlich gelagerten Acts eine Menge Freude bereiten sollte. Der Zugang ist zunächst ein wenig sperrig, doch hat man diesen erst einmal gefunden, erlebt man 40 unglaublich schöne Minuten.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

Seite 1/b>
Cambium
Hibernation II
Destination North
Toxic Boy
Divided We Fall

Seite 2
A Walk in The Woods
Giant Peach
Hibernation II
Hermit

Besetzung

Samuel Rohrer: Schlagzeug, Perkussion
Max Loderbauer: Elektronik
Stian Westerhus: Gitarren
Tobias Freund: Elektronik, Produktion
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger