Reviews
Concerti Napoletani per Violoncello
Info
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 01.05.2005 Zig-Zag Territoires / Note 1 (CD, DDD (AD: 2004) / Best.nr. ZZT 050302) Gesamtspielzeit: 70:06 Internet: Zig-Zag Territoires |
CELLO SATT
Neapel scheint "in" zu sein - nachdem uns erst kürzlich die Vorzüge der neapolitanischen Schule des 18. Jahrhunderts schmackhaft gemacht worden sind (siehe Rezension), kommt hier nun ein fokussierter Blick auf die Cellokonzerte aus diesem Umfeld. Nun, dass die Musik des italienischen Raumes jener Epoche nicht ausschließlich mit Vivaldi gleichzusetzen ist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Der neapolitanische Stil leitete sich von einer strengeren Anlehnung an dne stilo antico her, schlug von hier aus jedoch alsbald unter deutlicher Abkehr von musikdramatischen Vorbildern den Weg zum galanten Stil ein. Ebendieser zeichnet auch die hier versammelten Cello-Konzerte aus. Dabei sind aus einer glanzvollen Einpielung die Cello-Konzerte aus der Feder Leonardo Leos (1694-1744) bereits einem breiteren Publikum vertraut (Anner Bylsma/Ensemble Tafelmusik/J.Lamon, ATMA Records 1997). Leo ist hier dann auch wiederum mit einem repräsentativen Konzert vertreten.
Daneben läßt v.a. das elegante Konzert in G-Dur von Nicola Porpora (1686-1768) aufhorchen, der zu einer höchst eigenständigen Orchesterbehandlung gelangt und sich von allen vertretenen Komponisten vielleicht am weitesten von den Konventionen zu lösen versteht. Aber auch Fiorenzas (?-1764) Konzerte zeigen einmal mehr ein überraschendes Maß an musikalischem Gehalt. Demgegenüber erscheint Nicola Sabatino (1705-1796) dann doch arg schlicht und ideenlos, weshalb die Frage erlaubt sein mag, ob es mit dokumentarischem Eifer eine reine Cellokonzerte-CD sein mußte, oder ob nicht mehr Abwechslung gut getan hätte?
Wenn es also irgendwann doch etwas eintönig wird, liegt dies gewiß nicht am Spiel von Gaetano Nasillo, der mit schmeichelndem, variantenreichen Ton auftrumpft. Auch das bewährte L´Ensemble 415 unter der Leitung von Chiara Banchini legt sich mächtig für die Sache Neapels ins Zeug und gefällt mit pointiertem Spiel.
Hinzu tritt das ideale Klangbild, das insbesondere den Solisten geradezu im heimischen Wohnzimmer sitzen läßt.
Sven Kerkhoff
Trackliste
5-8 N. Popora - Concerto (G-Dur)
9-12 L. Leo - Concerto per violoncello solo con violini (A-Dur)
13-16 N. Fiorenza - Concerto per violoncello con violini e basso continuo (A-Dur)
17-20 N. Sabatino - Solo di violoncello con due violini e basso (G-Dur)
Besetzung
L´Ensemble 415
Ltg. Chiara Banchini
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |