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Bach, J.S. (Müller-Brachmann)

Geistliche Solokantaten

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 21.02.2005 Naxos / Naxos (CD (AD: 2004) / Best.nr. 8.557616D) Gesamtspielzeit: 50:33 Internet: Naxos

Es sei hier zunächst auf den in dieser Ausgabe erscheinenden Artikel ("Ich freue mich auf meinen Tod" - Bachs geistliche Solo-Kantaten für Bass) verwiesen und aus selbigem zitiert:

Die jüngste Neueinspielung mit Hanno Müller-Brachmann unter Helmut Müller-Brühl mag einen Wendepunkt insoweit markieren, als der Solist die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis mit den klanglichen Vorzügen des romantischen Ansatzes zu verbinden versteht. Und: Er betont weitere, wesentliche Elemente dieser Musik, die oft zu kurz kommen. Wie kein anderer versucht er, der Wortbedeutung in jeder Zeile nachzuspüren. So gibt er allen Arien, wie auch den Kantaten untereinander einen je eigenen Charakter. Zugleich bringt er seine Erfahrung im dramatischen Fach mit ein, so dass Wohlklang und Lebendigkeit nicht mehr als Widerspruch erscheinen.


Müller-Brachmanns Stimmlage kommen dabei die Kantaten BWV 82 und 158 mehr entgegen, als die Kreuzstab-Kantate. Durchweg aber gefällt seine volle, nie lärmende Tongebung, wie auch das Zurückstellen sängerischer Kunststücke zugunsten einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Musik und Text. Dabei gewinnt der Solist den Stücken noch einige überraschend neue Facetten ab. Der hervorragende Oboist Christian Hommel unterstützt ihn tatkräftig.
Im übrigen ist die Begleitung durch das Kölner Kammerorchester zwar solide und zupackend, wirkt aber v.a. durch die Aufnahmetechnik und die große Besetzung zu flächig. Das gilt erst recht für den Chor, dessen kurze Auftritte recht ungünstig eingefangen wurden.

Sven Kerkhoff