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Reviews

Lyenn

Slow Healer


Info

Musikrichtung: World Music/Avantgarde

VÖ: 07.07.2017

(V2 Records)

Gesamtspielzeit: 39:34

Internet:

http://www.lyenn.com/´
http://oktoberpromotion.com/en
http://www.v2benelux.com/

Lyenn produces melodious sounds, ranging from angelic, soft whispers to piercing, tortured screams.” So leitet mich die Einleitung der Pressemitteilung hin zu der aktuellen Platte des Belgiers, Slow Healer. Das sind natürlich gewisse Vorschusslorbeeren, deren Hintergrund ich voller Spannung nachgehe.

Von engelhaftem Flüstern bis quälenden Schreien darf ich also auf alles gefasst sein. Der erste Song betrifft eher die erste Ausprägung. Minimalistisch instrumentiert trägt Lyenn seine lyrischen Betrachtungen fast klagend vor. “Vaguely lit by the faint glimmer of a pale summer moon“, so geht es weiter, mitunter atmosphärisch durchaus in der Nähe zu David Sylvian. Stark emotional ist die Ausprägung allemal, nur fragt sich jetzt, wie verschiedene Zuhörer damit umgehen. Wer keine Angst vor ganz viel Ruhe hat, mag fasziniert blockiert zuhören und auf die Feinheiten der Instrumentierung achten, andererseits wird es Viele geben, die werden schon jetzt wegen Langeweile abschalten und die Stimmung auch als depressiv empfinden. Polarisierend mag die Musik sein, das ist richtig, aber ungeachtet dessen muss man zugeben, dass diese mysteriöse Stimmung absolut fesseln kann, man muss sich einfach darauf einlassen, weil man einfach aufmerksam wird, werden muss.

Für die hervorragende musikalische Umsetzung sorgen unter anderem solche Spitzenmusiker wie der Gitarrist Marc Ribot und Musiker aus Island. Auch der Einsatz von Instrumenten wie dem Duduk und der irischen Bouzouki geben dem Sound zusätzlich einen weltmusikalischen Charme. Aufgenommen wurde auf Island, und die dortige Atmosphäre mag möglicherweise auch Einfluss ausgeübt haben auf die auf der Platte erzeugte Stimmung. Avantgardistisch, sphärisch, mystisch, mitunter mit Anklängen an Sigur Rós, so platziert sich alles um die mehr integrierte als vordergründige Stimme des Protagonisten, wird sie doch auch eher als zusätzliches Instrument verwendet.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 In Reveries
2 Vaguely Lit
3 Lion's Heart
4 Keep It Still
5 Show Me The Way
6 Inside The Wrist
7 Fading
8 Sometimes
9 Ghost Song
10 Theme

Besetzung

Frederic 'Lyenn' Jacques (vocals, guitar, Irish bouzouki, piano, synth)
Shahzad Ismaily (bass, guitar, percussion, synth)
Jullian Santorius (drums, percussion)
Gyda Valtysdottir (cello, vocals)
Joel Hamilton (modular synth)
Arnljótur Sigurdsson (flute)
Tumi Árnason (sax)
Erikur Orai Ólaffson (trumpet)
Sigriður Thorlacius (vocals)
Francesco Donadello (drums, modular synth)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger