····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Jaqee

Fly high


Info

Musikrichtung: Soul Pop

VÖ: 19.05.2017

(Rootdown / Groove Attack)

Gesamtspielzeit: 41:24

Internet:

http://www.jaqee.com

Dass diese CD auf meinem Schreibtisch gelandet ist, ist die nahezu klinische Illustration einer völligen Verdrängung. Als ich in der Riddim las, dass Jaqee ein neues Album aufgenommen hat, musste ich mit sofort an das Kokoo Girl denken, das mich seinerzeit (2009) sehr erfreut hatte und so im Langzeitgedächtnis verankert war. Von diesem vorwitzigen lebenslustigen Partygirl ist auf Fly high praktisch nichts mehr vorhanden – einzige Ausnahme ist „All in“, das kurz vor Toresschluss Fun-Bläser und Party-Gesänge an den Start bringt und damit den Song kreiert, der mit Abstand das Album Highlight ist.

Aber ich hätte es wissen können! Yes I am hieß es 2013. Und als ich meine Review zu diesem Alubm im Zuge der Recherchen zu der Fly high-Review entdeckte, fiel mir auch wieder dunkel ein, dass ich vor vier Jahren bereits einmal so wie dieses Mal reagiert hatte. Ich hatte von einem neuen Jaqee-Album gehört und sofort eine Mail an einem meiner Lieblingspromoter abgesetzt und war bodenlos enttäuscht, als ich hörte, was auf Yes I am zu hören war. Und Fly high ist eher noch eine Nummer schwächer.

Auf die einleitende Frage „Hello (It's me are you there?)” möchte man am liebsten mit einem entschiedenen “Nein” antworten. Das furchtbare Gequietsche, das man hört, ist kein richtiger Gesang und auch völlig frei von Melodie und Rhythmus. Es passt höchsten zu der verwirrten Akustikgitarre, die dazu erklingt. Bei „Oh Sister“ gibt es erstmals einen erkennbaren Rhythmus, auch wenn er nervt. So schafft es die von einem elegischen Streicherintro eingeleitete gequälte Ballade „Lullaby“ zum bisherigen Highlight des Albums zu werden.

Zwei Mal wird sie getoppt; zum einen von dem soft melodischen „Miracle“; zum anderen von dem immerhin fetentauglich in die Beine gehenden „Tambuula“. Um nicht falsch verstanden zu werden: All das sind Highlights unterhalb der Grasnarbe. Auf die berühmte Frage „Was davon würdest Du denn auf ein Mix-Tape übernehmen?“ würde ich mit einem klaren „Keins!“ antworten.

Der Rest ist uninspirierter Dosensound zu dem die Texte von einer völlig Charismen freien Stimme vorgetragen werden.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Hello (It's me are you there?) 1:39
2Water it 3:09
3Fly high 4:13
4Oh Sister 3:12
5Lullaby 2:58
6Kampala Traffic (Skit) 0:18
7Tambuula 2:51
8Miracle 4:05
9Kalangala (Skit) 0:34
10My Life 4:02
11Perfect World 4:11
12Zola's Dance 3:59
13All in 3:19
14Don't fuss 3:10
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger