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Reviews

Morgan Heritage

Avrakedabra


Info

Musikrichtung: Reggae / Soul-Pop

VÖ: 19.05.2017

(CTBC / Membran)

Gesamtspielzeit: 54:44

Internet:

http://www.morganheritagemusic.com

Dass „Auszeichnungen“ , wie Echos, Oscars, Aufnahmen in die Rock’n’Hall of Fame, Teilnahme beim ESC oder eben Grammies, nur bedingt etwas mit Qualität zu tun haben, dürfte sich mittlerweile rum gesprochen haben. Die entsprechenden hoch finanzierten Events sind schlicht und ergreifend Instrumente in der Marketing Strategie der die Weltmärkte beherrschenden Medienimperien. Wenn uns der Promoter von Morgan Heritage im ersten Satz seiner Promo-Info zu Avrakedabra also daran erinnert, dass die Kelly-Family des Reggae für ihr letztes Album Strictly Roots mit dem Grammy ausgezeichnet wurde, bedeutet das nichts anderes, als dass sie bei ihrem Label als Act mit reichlich Mainstream Potenzial gelten, für den man einen entsprechenden Promo-Etat bereit stellt. Und genauso klingt der Zauberspruch Avrakedabra.

Die Orientierung am Roots Reggae, die der Vorgänge noch im Namen trug, wurde deutlich zurück gefahren; die Anknüpfung an Soul Pop, Disco-Sounds und HipHop sind dagegen unerfreulich stark ausgebaut worden. Das (amerikanische) Mainstream-Radio wird’s möglicherweise freuen. So klingen einige Stücke wie schwache Kopien von Lionel Richie („Dancing in the Moonlight“) oder dem späten Michael Jackson („Golden“). Letzteres nervt zudem mit Hiphop Vocals. „Ride and roll“ ist eine furchtbare Stampfnummer für die Dorf-Disco und das mit (Pseudo)Streichern aufgehübschte „We are“ bleibt ein sich permanent wiederholender HipHop-Ausfall.

Daneben gibt es immerhin den einen oder anderen warm und satt produzierten Reggae, wie den Opener, das nur leicht Disco-fizierte „One Live to live“, „Selah‘“, „Harder than you know“ oder des etwas schnulzige „Ready for Love“. Auch das mit Unterstützung einer anderen Reggae-Familie fabrizierte „One Family“ (Da hätte dann wohl besser „Two Families“ gepasst; Red.) läuft gut durch.

Deutlich heraus ragt das Jimmy Cliff Cover „Reggae Night“, das als sehr eingängiger Reggae Pop sofort im Ohr bleibt und einfach Schwung hat. Dem (strictly) Roots Connaisseur wird das möglicherweise zu leicht sein, aber der sitzt wahrscheinlich auch nicht dort, wo die Labelmanager ihre Zielgruppe orten – vor dem Mainstream-Pop-Radio!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Want some more (feat. Mr. Talkbox) 4:31
2One Live to live 3:04
3One Family (feat. Ziggy Marley & Stephen Marley) 3:47
4Golden 4:30
5Tribute to Ruggs (feat. Bunny Ruggs) 4:29
6Reggae Night (feat. Drezion) 3:32
7Selah 4:17
8Ready for Love (feat. R. City) 3:45
9Pineapple Wine 3:54
10We are (feat. Kabaka Pyramid & Dre Islan) 3:59
11Dream Girl 3:48
12Ride and roll 3:46
13Harder than u know 3:37
14Dancing in the Moonlight 3:56
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger