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Reviews

The Magpie Salute

The Magpie Salute


Info

Musikrichtung: Southern/Blues/Jam Rock

VÖ: 09.06.2017

(Eagle Rock Entertainment / Universal Music)

Gesamtspielzeit: 63:55

Internet:

http://themagpiesalute.com
https://www.facebook.com/TheMagpieSalute

Hinter The Magpie Salute verstecken sich ein paar altgediente Rock-Recken. Und zwar in erster Linie Rich Robinson, ehemaliger Gitarrist und mit seinem Bruder Chris Kopf der Black Crowes. Für die neue Truppe hat er seine alten Bandkumpels Marc Ford, Sven Pipien und Eddie Harsch reaktiviert. Für letzteren waren es die letzten Aufnahmen, denn er weilt nicht mehr unter uns. Mittlerweile hat sich aus The Magpie Salute eine regelrechte Bigband mit zehn Leuten entwickelt.

Das namenlose Debütalbum der Truppe ist ein erster Testballon. Denn es enthält neben neun Coverversionen lediglich eine Eigenkomposition. Diese hört auf den Namen „Ommission“ und ist ein knackiger, von Gitarrenriffs getragener Hardrock-Song mit dezenter Free-Schlagseite, der an die jungen Jahre der Iren The Answer erinnert. Durchaus ein cooles Teil, bei dem Sänger John Hogg glänzt.

Der Titel steht allerdings nicht unbedingt für den Rest der Platte. Denn hier zeigen sich The Magpie Salute als ausgelassene, bisweilen recht entspannte Truppe im Southern- und Blues-Rock-Fahrwasser in bester Tradition der Allman Brothers oder Gov't Mule - oder eben den Black Crowes, wenn sie es mal etwas lässiger haben laufen lassen. „Comin' Home“ (Delaney and Bonnie) oder das Traditional „Ain't No More Cane“ überzeugen mit feinfühligem Southern Rock und großen Harmonien. Der Black-Crowes-Standard „Wiser Time“, das instrumental vor sich hinblubbernde „Goin' Down South“ (Bobby Hutcherson) oder „War Drums“ (War) zeigen die Truppe in regelrechten Interpretationsorgien. Da wird es dann schon mal etwas jazziger. Insgesamt darf man sich auch nicht über Titel von Pink Floyd („Fearless“) oder Bob Marley („Time Will Tell“) wundern. Die macht man sich recht geschmeidig zu Eigen.

Aufgezeichnet wurden die Songs mit Ausnahme des Eigengewächses live im Studio vor einem kleinen, aber begeisterungsfähigen Publikum. Es handelt sich also faktisch um ein Livealbum und genauso klingt das Ding auch. Ausgelassen und spielfreudig. Auf der Bühne dürften The Magpie Salute also durchaus etwas hermachen. Trotzdem lässt einen das Ganze auch etwas ratlos zurück. Denn in welche Richtung es wirklich gehen soll, wissen Rich Robinson und seine Spießgesellen wohl selbst nicht so richtig. Oder doch? In den Liner-Notes zur Platte heißt es nämlich ganz lapidar: „This record […] is about honoring the past. […] Honoring our friendships, but perhaps more importantly building towards making a new record with all new original material. It's about where this will go from here.“

Na, da sind wir doch mal gespannt, wo sie in Zukunft landen. Für Genrefans ist die CD jedoch schon mal eine kleiner Tipp. Wo Chris Robinson mit seiner Brotherhood eher das Hippietum repräsentiert, gibt sein Bruder Rich nach wie vor den bodenständigen Mucker.



Mario Karl

Trackliste

1Ommisson3:02
2Comin' Home4:03
3What Is Home7:07
4Wiser Time9:15
5Goin' Down South7:11
6War Drums9:10
7Ain't No More Cane7:33
8Fearless5:45
9Glad And Sorry3:36
10Time Will Tell7:18
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger