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Reviews

Little Steven

Soulfire


Info

Musikrichtung: Rock / R’n’B / Soul

VÖ: 19.05.2017

(Wicked Cool / Big Machine / UmE)

Gesamtspielzeit: 57:19

Internet:

http://www.littlesteven.com

Nach fast 20 Jahren ist Little Steven mit einem neuen Studio-Album am Start jubeln die Promoter seit einigen Wochen. Das ist so richtig, wie falsch. Zum einen stimmt es: Die zwölf Stücke auf Soulfire sind tatsächlich neu eingespielt – und man sucht sie vergeblich im Little Steven-Backkatalog. Aber Steven van Zandt, wie der „Kleine“ bürgerlich heißt, hat ja abseits seiner Solo-Karriere nie auf der faulen Haut gelegen. Im Gegenteil: Für viele ist er eher als Gitarrist in Bruce Springsteens E-Street-Band ein Begriff. Und dann ist da vor allem noch der Dritte in der Asbury Park-Posse – Southside Johnny. Auch bei seinen Scheiben war Little Steven regelmäßig beteiligt. Und er hat sich nie darauf beschränkt, nur die Töne einzuspielen, die ihm seine jeweiligen „Chefs“ vorgegeben haben. Immer wieder hat er sich kreativ mit Eigenkompositionen oder Co-Autor-Arbeiten eingebracht.

Und damit kommen wir zu Soulfire. Für dieses Album hat Little Steven diverse Stationen seine Karriere durchgekämmt. Neben zwei Coverversionen von Etta James- und James Brown-Songs hat er Stücke gefunden, die er für Richie Sambora, Gary U.S. Bonds, Nancy Sinatra und Jimmy Barnes geschrieben hat, sowie ein Stück, das es nicht auf sein erstes Solo-Album geschafft hat. Gelegentlich tauchen Co-Autoren auf, so z.B. Bruce Springsteen bei „Love on the wrong Side of Town“.

Am häufigsten aber ist der Name Southside Johnny and the Asbury Jukes. Fast die Hälfte der Titel von Soulfire sind auf seinen Alben erschienen – und das merkt man dem neuen Little Steven Werk an. Über weite Strecken wirkt es eher wie ein Southside Johnny Alben. Das heißt: Die Bläser sind aktiver, als man es bislang von Lillte Steven gewohnt ist.

Gleichzeitig knüpft Soulfire schon gleich mit dem Titelsong an die ersten beiden Solo-Alben an. Von den funkigeren Ansätzen, die man auf den späteren Alben, wie Revolution findet, ist nichts mehr zu hören. Little Steven setzt auf Soul-geschwängerten Rock und R’n’B, erdet den Mix mit rockigen Gitarren und bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Uptempo-Nummern, Rock-Hymnen und Balladen. Etwas aus dem Fahrwasser ausscherend ist die 60ies Ballade „The City weeps tonight“. Die Doo Wop Nummer war für das erste Solo-Album verworfen worden – und man muss sagen: nicht ganz zu Unrecht. Das mit zu dünner Stimme eingesungene Liedchen ist das eindeutige Low Light von Soulfire.

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Wenn es an Soulfire etwas zu kritisieren gibt, dann sind das zwei Dinge. Das Album kann qualitativ nicht ganz an Men without Women (1982) und Voice of America (1984) anknüpfen und es klingt etwas (zu) sehr nach einem Southside Johnny Album, wobei man letzteres ja durchaus auch positiv als Qualitätsmerkmal betrachten kann. Ein Grund vom Kauf abzusehen ist das jedenfalls nicht.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Soulfire 4:34
2I'm coming back 4:19
3Blues is my Business 6:23
4I saw the Light 4:27
5Some Things just don't change 4:05
6Love on the wrong Side of Town 3:53
7The City weeps tonight 3:30
8Down and out in New York City 6:28
9Standing in the Line of Fire 4:35
10Saint Valentine's Day 5:23
11I don't want to go home 4:23
12Ride the Night away 5:21
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So bewerten wir:

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