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Reviews

Justin Townes Earle

Kids In The Street


Info

Musikrichtung: Americana

VÖ: 26.05.2017

(New West Records)

Gesamtspielzeit: 42:45

Internet:

https://www.justintownesearle.com/
http://www.newwestrecords.com/
http://oktoberpromotion.com/de

Ja, ich liebe diesen speziell federnd rumpelnden Sound, der mit tiefen Tönen in die Magengrube zielt, und dazu diese Gitarre mit Reverb. Das klingt irgendwie richtig gemütlich, vertraut, aber nicht alt und hausbacken, sondern durchaus mit einem modernen Independent-Anstrich. Gezielt und dezent in den Hintergrund gesetzte Bläserarrangements runden das warme Bild perfekt ab. “Route 66“ in der Version der Rolling Stones ist es, an das mich der Song zu Beginn auch leicht erinnert.

Justin Townes Earle, allein der Name lässt Assoziationen zu. Genau – Townes Van Zandt und Steve Earle. Richtig , der am 4. Januar 1982 in Nashville geborene Singer/Songwriter ist der Sohn von Steve Earle und nach Townes Van Zandt benannt worden. Inklusive einer EP ist Kids In The Street das achte Album seit 2007. Diese Platte wird bereits als die beste des Künstlers betrachtet.

Die Musik besticht durch ihre druckvolle, emotionale und leidenschaftliche Art, und das in verschiedenen Ausprägungen. Einmal groovet es herrlich bei “15-25“, und zwar in Richtung New Orleans, und Dr. John und Konsorten lassen grüßen, schunkelnd rumpelnd regiert laszives und schwüles Großstadt-Feeling inklusive Vibrafoneinsatz. “Maybe A Moment“ ist ein toller Pop-orientierter Song mit einem Hauch von R.E.M., und wir heben ab in Country-Gefilde beim dritten Song, aber nicht jene des Mainstreams, sondern ganz traditionelle, mit stampfendem Schlagzeug und herrlich wimmernder Pedal Steel.

“Kids In The Street“ kommt als ganz wunderschöne Ballade in der Tradition der Siebziger, mit sehr viel Melancholie und sehnsüchtigem Anstrich, bei entsprechender Stimmung könnten einem die Tränen kommen, das ist der Titelsong. “If I Was The Devil“ schließlich brilliert mit einem düsteren Blues-Feeling, direkt aus den schlammigen Sümpfen scheint der Sound zu kommen, und man meint auch eine Klapperschlange zu hören… Auf jeden Fall ist es dem Künstler gelungen, eine ganz hervorragende Platte vorzulegen, die, und da schließe ich mich an, zur bisher besten des Mannes zählt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Champagne Corolla
2 Maybe A Moment
3 What's She Crying For
4 15-25
5 Kids In The Street
6 Faded Valentine
7 What's Goin' Wrong
8 Short Hair Woman
9 Same Old Stagolee
10 If I Was The Devil
11 Trouble Is
12 There Go A Fool

Besetzung

Justin Townes Earle (vocals and guitar)
Scott Seiver (drums, percussion and claps)
Paul Niehaus (electric guitar, baritone guitar and pedal steel)
Max Stehr (upright bass)
Ben Brodin (piano, electric piano, B-3 organ, pump organ, clavinet and vibraphone)

Additional Musicians:

Mike Mogis (baritone electric guitar, acoustic guitar, mandolin, 12-string acoustic guitar, Hi-strung guitar, percussion, bajo sexto, banjo, electric guitar, bass and claps)
Dave Ozinga (drums and percussion)
Andrew Janak (saxophone and clarinet)
Miwi La Lupa (trumpet and vocals)
Megan Siebe (cello)
Corina Figueroa Escamilla (vocals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger