Reviews

Emerson, Lake & Palmer

Love Beach

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 26.05.2017 (1978) (BMG / ADA) Gesamtspielzeit: 70:32 Internet: http://www.emersonlakepalmer.com

Bereits im letzten Jahr gab es eine Reihe zum Teil hochwertiger Re-Releases von Emerson, Lake & Palmer (u.a. Brain Salad Surgery, Trilogy). Diese Reihe wird nun weiter fortgesetzt, darunter die beiden Works-Veröffentlichungen und auch das vorliegende Love Beach-Album. Schon allein aufgrund des Covers fällt das neunte Album von Emerson, Lake & Palmer aus dem Rahmen, erinnert es doch sehr stark an die Bee Gees. Das alleine schreckt bis heute Fans der Gruppe ab. Dabei wird oft, die immer noch vorhandene Klasse der Musiker übersehen auch wenn man nicht an die eigenen Klassiker der Vergangenheit heranreichte.

Schon das Vorgängeralbum Works Volume 2 besaß schon nicht mehr durchgehend diese Güte. Die Band war etwas ausgebrannt und stand nicht mehr voll hinter dem Projekt, wie man in den interessanten Liner Notes von Chris Welch nachlesen kann. Doch so schlecht wie es oft gemacht wird ist Love Beach keinesfalls. Mit der bestens (von Andy Pearce und Matt Wortham) remasterten Neuveröffentlichung kann man sich selbst ein Bild davon machen - sofern man das Album noch nicht besitzt. Die kürzen Stücke wurde von Greg Lake dominiert. Oft sehr romantisch, wie man es auch von früheren Platten kennt, allerdings nicht in dieser Fülle und Penetranz. Einzeln genossen sind die Stücke gut, am Stück jedoch etwas zu belanglos. Da helfen auch die Alternate Mixes nichts, die als Bonus auf der Neuveröffentlichung enthalten sind. Und dann gibt es noch das 20-minütige Epos "Memoirs of an Officer and a Gentleman". Ein Longtrack, der viele gute Ideen beinhaltet, die jedoch manchmal etwas zu grob miteinander verwoben wurden. Hier hätte man sicherlich bei längerer Reifung noch einiges herausholen können. Die remasterte Fassung kann jedenfalls klanglich überzeugen.

Love Beach ist wohl kein 'Must-Have' im Emerson, Lake & Palmer-Kosmos. Doch es ist besser als sein Ruf und die Neuauflage bietet einige schöne Alternate Mixe und Rehearsal Outtakes, die jedoch keineswegs bisher unveröffentlicht waren, wie es vollmundig angepriesen wird und auf dem Cover steht. Nicht essentiell aber dennoch lohnenswert!

Ingo Andruschkewitsch