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Mythra

Still Burning

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 28.04.2017 (High Roller Records) Gesamtspielzeit: 44:12 Internet: http://www.facebook.com/mythranwobhm

Das mit den Briten Mythra ist mal wieder so ein typisches „Keep-It-True-Ding“. 1979 veröffentlichte man die 4-Song-EP The Death And Destiny und war damit ganz vorne dabei bei der New Wave Of British Heavy Metal. Nicht allzu lange darauf war aber auch schon wieder Schicht im Schacht. Kurzzeitige Reunions Anfang der 2000er verliefen im Sand, doch plötzlich stand man 2015 auf dem Billing des NWOBHM-Klassentreffens Brofest. Im letzten Jahr spielte man auch beim erwähnten Keep-It-True.

Und jetzt kommt Still Burning, das technisch das Debütalbum der Truppe darstellt. Mit Vince High (Gesang), Mo Bates (Bass) und John Roach (Gitarre) sind sogar noch drei Herren der Gründungszeit mit dabei. Und den Albumtitel kann man tatsächlich wörtlich nehmen. Denn man bekommt keine eingerostete Altherrentruppe, sondern eine lebendige, spiellaunige Band zu hören. Ähnlich wie bei der Rückkehr von Satan vor ein paar Jahren.

Der Sound ist natürlich zu 100 % altmodisch und die Zielgruppe ist leicht umrissen. Doch die meisten der elf Songs der Platte machen Spaß. „The flame ist still burning“ singt High im ersten Titel und man nimmt es ihm ab, selbst wenn gerade diese Nummer noch etwas hüftsteif klingt. Mit dem launigen und äußerst eingängigen „A Call To All“ ist der Knoten allerdings geplatzt. Ein großer, hymnischer Refrain und Twin-Gitarrensoli sorgen für angenehmes Briten-Metal-Flair. „Battle Cry“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Mit „Ride The Storm“ und „Survival“ wird es etwas knackiger. „Sands Of Time“ und „We Belong“ verbreiten phasenweise epische, balladeske Stimmungen.

Nicht jeder Song ist gleich ein Hit, aber als Ganzes ist Still Burning dann doch eine positive Überraschung im Classic-Metal-Segment. Nette Gitarrenarbeit (wenn auch wenig innovativ) und guter Gesang verpackt in unterhaltsame Songs und mit einer lebendigen Produktion auf Datenträger gebannt - das wird hier geboten.

Nicht, dass euch jemand vermisst hätte, Mythra. Aber willkommen zurück!

Mario Karl