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Kalnein & Fischbacher Group

One Man Disco

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 03.04.2017 (Natango) Gesamtspielzeit: 51:40 Internet: http://www.heinrichvonkalnein.com/ http://axelfischbacher.com/ http://www.uk-promotion.de/home/ https://www.natangomusic.com/

Mit dem Saxofonisten Heinrich von Kalnein und dem Gitarristen Axel Fischbacher haben sich zwei individuelle Musikerpersönlichkeiten zu diesem gemeinsamen Projekt zusammengeschlossen. One Man Disco, erwartet uns hier etwa typische Disco-Musik der siebziger Jahre? Nun, zuzutrauen wäre es den Beiden durchaus, sind sie doch musikalisch bisher in vielen Bereichen unterwegs gewesen. von Kalnein grundsätzlich in der Jazztradition und erweitert auch hin zu aktuellen elektronischen Trends und Weltmusik, und Fischbacher lotete die Bandbreite des Jazz auch bereits umfassend aus.

Wie zu lesen ist, sollen die beiden Musiker ihrer eigenen musikalischen Sozialisation in den 70er und 80er Jahren auf den Grund gehen. Das wurde dann auch tatsächlich so erkannt, als ich ohne etwas davon zu bemerken, meiner Frau vorspielte, die dieses mit feiner weiblicher Intuition sofort verspürte.
Ja, nicht nur, dass diese Musik gefühlsmäßig in jener Zeit verortet ist, sondern auch Elemente von damals sind vorhanden, am besten und am meisten zu vernehmen in der Art, wie Fischbacher seine Gitarre spielt oder besser, welche technischen Effekte er benutzt. Das passt haargenau dorthin, oft wurden solche Gimmicks dann auch benutzt. Dennoch ist dieses keine Retro-Platte, denn die Musik klingt durchaus nach heute, nicht antiquiert oder angestaubt, das dann der Fall wäre, wenn man den Eindruck hätte, die Fusion-Bewegung der 70er/80er sollte genau so nachgebildet werden.

Denn solche Saxofon-Ausbrüche wie zu Beginn des Titelsongs gehörten seinerzeit nicht unbedingt zur Tagesordnung, werden hier jedoch ganz spielerisch diesem unendlich zu groovenden scheinenden Song vorangestellt, inmitten des Ganzen gibt es noch ein Feature für den Drummer. Aber auch ganz ruhige und beschauliche Töne gibt es, zum Beispiel ist es “Three Views Of A Woman“, dass sanft dahinfließt mit einer schönen Gitarrenmelodie, die vom Saxofon untermalt wird, und andersherum genauso.
Insgesamt gibt es typische Fusion mit verschiedenen Ausprägungen, mal ist es ein wenig mehr Jazz, dann regiert der Funk, aber auch Elemente des Rhythm & Blues schieben sich gelegentlich vor. “Dalli Dalli“, erinnert mich hinsichtlich des Titelsongs natürlich an Hans Rosenthal, aber die Musik dann doch eher an den typischen Funk von Les McCann.

Wolfgang Giese