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Heischneida

Heischneida

Info Musikrichtung: Mundart-Rock VÖ: 07.04.2017 (Hire-Parc Studios / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 49:17 Internet: http://www.heischneida.de https://www.facebook.com/Heischneida

Nach LaBrassBanda und Django 3000 schickt sich die nächste Band aus einer der schönsten Urlaubsregionen des Südens – dem Chiemgau – an, die Musikwelt zu erobern. Die Rede ist vom Sextett Heischneida.

Dieses veröffentlicht nun sein selbstbetiteltes Debütalbum. 14 Songs gibt es auf die Ohren. Gespielt wird teilweise recht kerniger Rock. Trompete und Akkordeon geben mehr kleine Farbtupfer dazu, als dass sie wirklich die Führung übernehmen. Also doch nicht „neue Volksmusik“, sondern einfach deutschsprachige Rockmusik. Wobei, deutschsprachig… Gesungen wird nämlich im derben bayerischen Dialekt, den man bereits außerhalb der lokal begrenzten Heimatregion der Band schon nicht mehr versteht.

Liegt aber auch am kernig-kratzigen Gesang von Frontmann Wenzel Karger, der eben nicht nur optisch markant daher kommt, sondern viel mehr noch stimmlich. Bärbeißig und vielleicht auch mit einer Portion schnodderiger Gleichgültigkeit trägt er seine Texte vor, die sich recht klischeefrei und ohne rosarote Brille mit den verschiedenen Facetten des Landlebens auseinandersetzen. Genug Lokalkolorit ist also da. Trotzdem sind Heischneida keine Band, die ausschließlich im heimischen Bierzelt funktioniert.

Denn es gibt so einige Kracher, die auch jenseits des Weißwurstäquators für Wallungen sorgen sollten. Partynummern wie „Rouda Baron“, „Bauernnocht“ oder „InDiana“ rocken die Hütte, „Satz mit X“ bringt das Leck-mich-am-Arsch-Gefühl der Band sehr authentisch zur Geltung, und dass Heischneida auch sensible, ruhige Töne können, zeigen unter anderem das hymnische „Dangschen song“, „Koide Nacht“ und die große Heischneida „Magdalena“. Langweilig bzw. eintönig wird es also nicht.

Nun denn, Musi für a g’scheida Gaudi – auch wenn sicher noch Luft nach oben ist.

Mario Karl