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Reviews

Klaus Koenig

Seven Things I Always Wanted To Say


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 07.10.2016

(TCB)

Gesamtspielzeit: 46:50

Internet:

http://www.klauskoenig.ch/bands.html
http://www.tcb.ch/

Der Pianist und Komponist Klaus Koenig war lange Jahre in Zürich tätig beim Schweizer Radio SRF. Mit seinem “Jazz Live Trio“ begleitete er zudem zahlreiche namhafte Solisten seit den sechziger Jahren.
Außerdem spielte er etliche Platten ein, bis er 1998 wegen Erkrankung beider Hände seine musikalische Tätigkeit einstellen musste. Nach langer Pause spielt er seit 2012/2013 wieder im Trioformat, die CD “Nausikaa“ war 2014 das Resultat. Ferner entstand die Quintett-Einspielung “Seven Things“.

2016 gab es dann erneut parallel zwei Neuerscheinungen, einmal im Trio- und einmal im Quintett-Format, und das ist diese Platte, Seven Things I Always Wanted To Say.
Die Trompete des Eröffnungssongs „Der Bachstelzer“ erinnert stark an die Art und Weise, wie Miles Davis mit Dämpfer spielte. Und auch die übrige Ausstattung des Songs bringt mich gedanklich zur Musik des Trompeters, etwa in der Übergangsphase Anfang der Sechziger, als die modale Phase mit seiner berühmten Formation mit Shorter/Hancock/Carter/Williams begann.
Und diese Stimmung stellt sich dann im Verlauf der Platte immer wieder ein, auch ganz besonders beim Titelsong, in einer langsamen und dahinfließenden Ausprägung.

Die Musik ist sehr professionell in ihrer Ausführung, die Kompositionen und Arrangements werden perfekt umgesetzt. Und so mag um das eine oder andere Mal dieses gewisse Quäntchen Spontaneität fehlen, das, was den Jazz früherer Jahre ausmachte. Erst beim vierten Stück lösen sich die Strukturen zugunsten augenscheinlicher aus dem Augenblick entwickelter Ideen, es treibt gar in dezent freie Gefilde und so ist das für mich grundsätzlich interessanteste Stück, gleichwohl auch das am wenigsten zugängliche, entstanden.

Neben dem 1936 geborenen Koenig stehen ansonsten junge Leute in der Band, Schenker und Merki (Jahrgang 1963), Sommer (1976) und Wettstein (1978). Gleichwohl haben alle neben ihrer fundierten Ausbildung Erfahrungen im Spiel mit weltbekannten Musikern gewonnen, und das kommt der Musik dieser Platte durchaus zupass. Trotz des hohen Bildungsstandes wirkt die Atmosphäre nie akademisch, sondern, gerade dann, wenn der swingende Zug ins Rollen gekommen ist - ganz klasse ist exemplarisch “Fast For Five“ zu nennen - dann lebt die Musik und wirkt aus dem Bauch heraus.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Der Bachstelzer (3:54)
2 Un Po'Di Me (4:38)
3 Seven Things I Always Wanted To Say (6:48)
4 Fontana Barberini (6:13)
5 Old But New And Bold But Blue (5:45)
6 Fast For Five (5:22)
7 Lied Ohne Worte Nr. 3 (5:25)
8 Christ Ist Erstanden (8:14)

Besetzung

Klaus Koenig (piano)
Dani Schenker (trumpet)
Christoph Merki (alto saxophone)
Patrick Sommer (bass)
Andi Wettstein (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger