Reviews
Liquid
Info
Musikrichtung:
(Prog) Rock
VÖ: 21.10.2016 (Gentle Art of Music / Soulfood) Gesamtspielzeit: 58:15 Internet: http://www.blind-ego.com https://www.facebook.com/blindego |
Es sind schon wieder sieben Jahre ins Land gezogen, seitdem RPWL-Gitarrist Kalle Wallner das letzte Album seines Soloprojekts Blind Ego veröffentlicht hat. Nach Mirror und Numb jetzt Liquid. Das Album ist Wallners zeitgemäße Interpretation von (Hard-)Rockmusik. Mal kräftig, dann wieder mit viel Gefühl, aufwühlend, aber auch mal melancholisch und stets irgendwie elegant. So klingen Blind Ego hierauf.
Prominente Schützenhilfe hatte der Gitarrist jede Menge. An der Gesangsfront zum Beispiel Arno Menses (Subsignal), den Schweden Erik Ez Blomqkvist (Seven Thorns) und den ehemaligen Frontmann der Psych-Rocker Simeon Soul Charger, Aaron Brooks. Und auch sonst rekrutiert sich das Personal aus dem prognahem Umfeld von Truppen wie Sylvan, Panzerballett und Subsignal.
In die Progressive-Schublade würde ich Liquid aber trotzdem nicht stecken, selbst wenn es immer mal wieder etwas künstlerischer wird. Denn im Herzen findet man hier viel riffgetriebene, straighte Rockkost. Natürlich lebt diese von großer, inspirierter Musikalität mit viel Liebe zum Detail. Das merkt man schon mit dem ersten Stück „A Place In The Sun“, das angenehm Spannung aufbaut und in einen großen, emotionalen Refrain mündet. Schon hier spielt Wallner Sänger Blomkvist als Trumpfkarte aus. Zusammen mit dem etwas zarter klingenden Menses ergibt sich eine starke Gesangsfront, die im Wechsel den Hörer mit ihrer Stimme mitreißt.
Natürlich auch in den ruhigeren Momenten, wie beim melodisch-bodenständigen „Blackened“. Wem hier nicht das Herz aufgeht, dem kann nicht mehr geholfen werden. Oder er braucht es vielleicht etwas härter und grooviger? Der wird bei „Hear My Voice Out There“ fündig, das anfangs wie auf dem Sprung klingt, später aber massiv mit harten Gitarren nach vorne treibt. Was alle Songs verbindet: das tolle, geschmackvolle Gitarrenspiel Wallners. Dieser stellt sich aber in der Regel voll in den Dienst der Songs. Nur beim Instrumental „Quiet Anger“ lässt er sich selbst von der Leine - aber auch, ohne es zu übertreiben.
Zusammenfasst ist Liquid ein spannendes Rockalbum geworden. Am Ende wohl doch wieder für die Prog-Gemeinde interessant. Aber nicht nur. Zeitgemäße Rockmusik mit Geschmack sowie kompaktem und eingängigem Songwriting. Das hat was.
Mario Karl
Trackliste
1 | A Place In The Sun | 6:11 |
2 | Blackened | 5:44 |
3 | What If | 6:24 |
4 | Not Going Away | 7:32 |
5 | Never Escape The Storm | 8:20 |
6 | Tears And Laughter | 4:47 |
7 | Hear My Voice Out There | 5:56 |
8 | Quiet Anger | 6:31 |
9 | Speak The Truth | 6:54 |
Besetzung
Arno Menses (Gesang Tracks 2, 4, 6)
Erik Ez Blomkvist (Gesang Tracks 1, 3, 5, 7)
Aaron Brooks (Gesang Track 9)
Sebastian Harnach (Bass, Tracks 5, 6)
Ralf Schwager (Bass Tracks, 1, 2, 3, 4, 7)
Heiko Jung (Bass Track 8)
Michael Schwager (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |