····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Scala & Kolacny Brothers

Solstice


Info

Musikrichtung: Pop / Chor

VÖ: 24.06.2016

(ATCO Records)

Scala & Kolancy Brothers mit ihrem Chor werden schon geraume Zeit mit ihren zumeist düster angelegten Bearbeitungen bekannter Rock- und Popstücke abgefeieret. Besonders im Kontext mit Film- oder Spielproduktionen sind sie ein gefragter Musiklieferant.

Zu ihrem 20-jährigen Bestehen gibt es nun ein amitioniertes neues Studioalbum mit 20 neuen Bearbeitungen. Darunter finden sich viele klangvolle Namen wie David Bowie, Genesis, Phil Collins, The Cure, Kate Bush, Eurythmics, Michael Jackson, R.E.M, aber auch Nine Inch Nails oder Muse und sogar Plastik-Pop wie die dänichen Aqua.

Die Beareitungen funktionieren immer nach dem selben Schema: ein intensives Klavier sorgt für die Musik und den Rest besorgt der Chor. Dass dies hier alles sehr professionell gemacht ist, steht außer Frage. Dass z.B. “Boys Don´t Cry“ in der hier vorgestellten, sehr melancholischen und balladesken Form ganz neue Facetten gewinnt, ist beachtenswert. “Cloudbusting“ von Kate Bush klingt hier so, wie es vielleicht (ohne Chor) als Demo bei Frau Busch geklungen hat und erreicht in dieser Fassung eine sehr intensive Stimmung.

Bei den schnelleren stücken erinnert mich das Ganze dann jedoch leider eher an den Schülerchor, der einst Extrabreits "Annemarie" veredelte. Es klingt überzogen und nicht wirklich ernstzunehmend. Vielleicht ist das natürlich auch gewollt. Bowies “Heroes“ wird dann leider zu einer saft- und kraftlosen Jammerballade. Das tut schon ein wenig weh, diesen Song als Fahrstuhlmusik mit schrägen Chorgesang zu hören. Das gilt auch für die fürchterliche Fassung von Springsteens “Hungry Heart“.

Vielleicht ist es auch einfach zu viel Material. Je länger das Album läuft, desto „gleicher“ klingt der Chor. Was mir fehlt sind mal spannende Ansätze, die den immer selben Klang durchbrechen. Sehr witzig hingegen klingt die sakrale Version des Plastkpop-Titels “Barbie Girl“ von Aqua.

Wie gesagt, handwerklich ist dieses Album auf hohen Niveau, manche Bearbeitungen sind jedoch einfach unspannend und wenig dynamisch. Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier einen ganz großen neuen Trend nicht erkenne: Die Spannweite der hier vorliegenden Stücke liegt zwischen grandiose Neubearbeitung und Beleidigung des Originals, und insgesamt überwiegt leider die zweite Kategorie.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Boys don´t cry
2Sweet Dreams (are made of this)
3All of me
4Crash into me
5Cloudbusting
6Fat bottomed girls
7Heroes
8Hungry heart
9Survival
10Dirty Diana
11The one I love
12Piggy
13Strong enough
14Wake me up when September comes
15Womanizer
16Follow you, follow me
17In the air tonight
18Barbie Girl
19I don´t like mondays
20Black hole sun
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger