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Reviews

Kim Myhr & Jenny Hval / Trondheim Jazz Orchestra

In the end his voice will be the sound of paper


Info

Musikrichtung: Jazz / Experimental Jazz / Post Jazz / Melodic Contemporary Music

VÖ: 08.04.2016

(HUBRO)

Internet:

http://www.soundcloud.com/hubro/kim-myhr-jenny-hval-trondheim-jazz-orchestra-mass

Gerade mal drei Monate nach Veröffentlichung ihres letzten Werkes kommt das Trondheim Jazz Orchestra bereits mit der nächsten monumentalen Zusammenarbeit daher. Dieses Mal hat sich das vielköpfige Unternehmen den Gitaristen Kim Myhr dazu geholt, welcher dann gleich noch die Sängerin Jenny Hval mitgebracht hat.

Und das Ergebnis sind acht Stücke, die sich eigentlich jeder Kategorisierung entziehen. Die Musik, die von den Musikern geboten wird, bewegt sich anfangs (die ersten beiden Stücke) noch nah an Jazz, vermischt mit folkigen Klängen. Für den poppigen und auch irgendwie neofolkigen Touch sorgt auch vor allem die hohe Stimme Hvals, die irgendwo zwischen verträumten Gesang und Sprechgesang wandelt, relativ nuancenlos ist und eben so genau die sich ständig wandelnde Musik perfekt ergänzt.

Im weiteren Verlauf verwandelt sich die Musik immer mehr in Postjazz und, ja, Contemporary Music mit Melodie und Gesang. Sowas gibt es nicht? Möglich, doch ab diesem Album gibt es das. Melodien erklingen, dann fallen die Instrumente in typische Contemporary-Klänge über denen die Stimme schwebt. Oder die Stimme bleibt mal aus, die Instrumente ergehen sich in reinem Contemporary-Sound und entwickeln sich dann in eine Postrock-/Jazz-Richtung und als nächstes folgt ein Stück voll geheimnisvoll melodiösem Gesang, über den akustische Gitarren den immer gleich knarzenden Akkord spielen. Darüber knarzen, knacken, klingen die anderen Instrumente und bauen das Stück so immer weiter auf. An einer Stelle erinnert man sich an Talk Talk zu Spirit of Eden-Zeiten, im nächsten an Zeitkratzers Soundexperimenten.

Und all diesen Sound, diese Experimente bringen die Musiker in wirklichen Songs unter! Kein Stück überschreitet die 7-Minuten-Grenze und alle Stücke entwickeln Melodien und Klänge, die nicht nur durch die Wucht des Klanges, sondern tatsächlich als wunderbare Songs überzeugen.

Ein trotz aller auftauchender Soundgewalt im Innersten und auch über weite Strecken an der Oberfläche zutiefst zerbrechliches Werk.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Seed3:46
2Something New4:52
3Me, You, Me, You5:12
4The Beak4:14
5Mass7:58
6Even the Vowels5:27
7Soft as Tongues6:34
8Silence a Beat6:58

Besetzung

Kim Myhr: 12-saitige Gitarre
Jenny Hval: GesangsstimmeChristian Wallmroed: Piano, Harmonium
Rhodri Davis: Harfe
Kari Roennekleiv: Viola
Michael Duch: Bass
Jim Denley: Flöten und Saxophon
Klaus Holm: Klarinette
Elvind Loening; Trompete
Espen Reinertsen: Saxophon
Martin Taxt: Tuba
Morten Olsen: Perkussion
Tor Haugerud: Schlagzeug
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger