Reviews
Mythology
Info
Musikrichtung:
Prog-Metal
VÖ: 08.11.2004 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 45:52 Internet: http://www.dereksherinian.com |
Derek Sherinian ist bekanntlich Keyboarder. Da erstaunt es natürlich etwas, welch prominente Rolle die Gitarren auf seinem Solo-Album spielen. Das Geheimnis ist schnell gelöst. Sherinian hat sich eine kleine Armee prominenter Saitenhexer ins Studio geholt, die ihm bei den einzelnen Stücken als Duellpartner zur Seite stehen. Beim gut achtminütigen Opener treten gleich zwei von ihnen, Allan Holdsworth und Zakk Wylde in Erscheinung. Hier zeigt uns Sherinian erst einmal die Waffen. Keyboards, Drums und Gitarren werden meisterhaft vorgeführt und dürfen mit einer Reihe von Kabinettstückchen zeigen, was sie können.
Während der Opener eine klassische Prog-Metal-Nummer aus der Dream Theater-Schule ist, blicken Sherinian und seine Mitstreiter im Folgenden in die Geschichte der Rock-Gitarre zurück. Das lässt das Solo-Album tatsächlich zu einer Art „Mythologie der Rock-Geschichte“ werden, die uns sozusagen auf die 8.000er dieses Genres führt. Insgesamt: Grandios!
”Alpha Burst” (Steve Stevens) beginnt bei Hendryx, ist sehr atmosphärisch, auch mal richtig schön verzerrt, geht nicht unbedingt auf Tempo, sondern lebt eher die Deep Purple/Rainbow-Zeit mit Blackmore aus. Danach zeigt uns auch John Sykes den Blackmore und zwar sowohl von der ganz schnellen Seite - Dann teilen sich Gitarre und Keys den Platz an der Sonne und auch die Drums dürfen wieder glänzen - als auch mit ruhigeren emotionalen Parts, in denen die Gitarre stärker dominiert.
”Goin to Church” scheint in der Interpretation von Steve Stevens eine sehr lebendige Sache zu sein. So leichtfüßig wie das vierte Stück kommt kein anderes daher. Am Anfang tänzerisch und etwas karibisch mit viel Percussion und akustischer Gitarre wird es dann ruhig und lebt ganz von einem Elton John-Piano, das von spanischer Gitarre begleitet wird.
Elton John bleibt auch beim folgenden Stück ein guter Hinweis. Das Piano wird anfangs von lang gezogenen Gitarrenlinien dann vom Schlagzeug begleitet, und erinnert stark an den Sound des Helden der 70er.
Es folgt eine Country-Karrikatur,wie man sie von den Dixie Dregs kennt (“Trojan Horse”), ein doomiges Monster mit wilden Gitarrensoli, die zwischen den Boxen hin und her toben (“One Way or the other”), eine eher ruhige Nummer (“A View from the Sky”) und als Abschluss der “River Song”, unüberhörbar eine Hommage an Black Sabbath, wenn auch etwas heller und fröhlicher. Selbst die Stimme geht massiv in Richtung Ozzy.
Trackliste
1 | Day of the Dead | 8:21 |
2 | Alpha Burst | 4:56 |
3 | God of War | 5:16 |
4 | Goin to Church | 4:54 |
5 | El Flamingo suave | 4:47 |
6 | Trojan Horse | 4:56 |
7 | One Way or the other | 3:55 |
8 | A View from the Sky | 4:56 |
9 | The River Song | 3:52 |
Besetzung
Tony Franklin (B)
Simon Phillips (Dr)
Jerry Goodman (Geige)
Allan Holdsworth (Git)
Steve Lukather (Git)
Steve Stevens (Git)
Zakk Wylde (Git)
John Sykes (Git)
Brian Tichy
Marco Mendoza
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |