Reviews

Phil Collins

Dance into the Light (Deluxe Edition)

Info Musikrichtung: Adult Pop / Soul-Pop VÖ: 26.02.2016 (1996) (Rhino / Warner) Gesamtspielzeit: 107:31

Ist Zufall, aber weil Phil Collins seinen Backkatalog in diesem Jahr veröffentlicht, ist die Deluxe Edition von Dance into the Light zugleich eine 20th Anniversary Edition. Nach dem ziemlichen Reinfall Both Sides knüpft Phil Collins 1996 wieder bei dem Album No Jacket required an, dessen Wiederveröffentlichung noch aussteht.

Es gibt ein paar eher blasse Pop-Balladen auf dem Album, „That’s what you said“ zum Beispiel, oder „Love Police“. Daneben aber gibt es viel schmissigen Pop mit starken Soul- und Funk-Ansätzen – natürlich britisch gezähmt. Aber Power Nummern wie „Take me down“, oder dem angefunkten Titelsong kann man sich kaum entziehen. Bei letzterem hätte ich mir nur ein etwas kreatvieres Ende gewünscht, als dieses ewig lange Ausfaden.

Phil Collins setzt auch überraschend stark auf Rhythmus. Da gibt es das kraftvolle „River so wide“ und „Wear my Hat“, das durchaus Parallelen zu Paul Simons legendärem Graceland-Album aufweist. Dieser Übergriff auf afrikanische Sounds lässt sich auch bei dem atmosphärischen „Lorenzo“ beobachten.

Diese Mischung aus Rhythmus und Soul führt dazu, dass Bläser und Percussion auf Dance into the Light eine recht große Rolle spielen.

Die Bonus-CD liefert fünf Live-Nummern. Davon beeindrucken vor allem „Just another Story“, das sich in dieser Version deutlich an „In the Air tonight“ annähert und „Love Police“, das zum Ende hin klingt, als ständen plötzlich die Blues Brothers auf der Bühne.
Die Demos sind eher redundant.
Als B-Seite bringt „I don’t wanna go“ als schwungvolle Zugabe echten Mehrwert.

Norbert von Fransecky