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Prong

X - No Absolutes

Info Musikrichtung: Thrash/Groove Metal VÖ: 05.02.2016 (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 44:17 Internet: http://www.prongmusic.com https://www.facebook.com/prongmusic https://prong.bandcamp.com

Unglaublich, mit wie viel Elan und Tempo Prong in den letzten Jahren unterwegs waren. Zwei Studioalben sowie eine Coverplatte seit 2012 sowie zahllose Touren (u.a. mit Overkill) sind eine gute Bilanz. Mit X - No Absolutes folgt nun schon wieder eine neuer Studiolangdreher. Darauf zu hören: die live gut erprobte Besetzung aus Bandleader Tommy Victor sowie Bassist Jason Christopher und Schlagzeuger Arturo Cruz, die 13 frische Songs zum Besten geben.

Der Opener „Ultimate Authority“ macht gleich mal gut dort weiter, wo das Trio mit Ruining Lives aufhörte: mit maschinellem Riffing, einem harten Groove und einem livetauglichen Mitgrölrefrain. Passt schon mal als Midtemponummer. So richtig los geht’s allerdings mit dem darauf folgenden „Sense of Ease“, bei dem die Band ihren Hardcorewurzeln massiv freien Lauf lässt. Halleluja, das fetzt mit seinem oldschool Crossover-Feeling. Damit ist das Territorium schon mal abgesteckt und die Band zeigt sich so knackig wie sie sich zuletzt auf der Bühne präsentierte.

Im Folgenden wird es aber abwechslungsreicher und auch ein wenig überraschend. Eine Art Powerballade wie „Do Nothing“ mit einer derart einnehmen Gesangslinie hätte man von Tommy Victor nicht unbedingt erwartet. Mit dem melodisch rockenden „With Dignity“ schafft man das sogar noch einmal. Gar nicht mal schlecht und allemal eine Abwechslung zum thrashigen Powergroove, der sonst auf der Platte herrscht. Der punkige Brecher „In Spite of Hindrances“, das mit einem lässigen Refrain gesegnete „No Absolutes“ oder der abschließende Bonustrack „Universal Law“ sind dagegen typisches Futter, wie man es von dieser Band erwartet.

Ansonsten muss man Tommy Victor leider attestieren, dass einige Songs und vor allem zahlreiche Riffs arg generisch wirken. Prong klangen zumindest mit ihren letzten beiden Alben wesentlich frischer und aufregender. Oder ist das nur eine Form von Übersättigung? Möglich. Ein schlechtes Album ist X - No Absolutes indes auch nicht. Nur haben sich einige Langweiler und weniger aufregende Titel eingeschlichen, während die Performance nach wie vor passt und man den Kämpferwillen des Bandgründers und letzten verbliebenen Gründungsmitglieds durchaus spürt.

Mario Karl